Nordkorea hat sein Atomtestgelände unbrauchbar gemacht. Das berichten der TV-Sender Sky News und die Nachrichtenagentur AP.
Ausländische Journalisten wurden eingeladen, der Sprengung aus etwa 500 Metern Entfernung beizuwohnen. Einer von ihnen war der britische Sky-News-Korrespondent Tom Cheshire. «Es gab eine riesige Explosion», berichtet der Brite. «Man konnte sie spüren.» Dann seien ihm Staub und Hitze entgegengeweht. «Es war extrem laut.»
Als Zeichen der Bereitschaft zu einer Deeskalation hatte der nordkoreanische Machhaber Kim Jong Un die Zerstörung des Atomtestgeländes Punggye Ri für diese Woche angekündigt. Jetzt erklärt die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur, dass die Anlage im Nordosten des Landes zerstört worden sei.
Treffen steht auf der Kippe
Das für den 12. Juni geplante Treffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump steht auf der Kippe. Beide Seiten säen immer wieder Zweifel daran, dass es tatsächlich dazu kommen wird.
US-Vizepräsident Mike Pence warnte Kim in einem am Montag veröffentlichten Interview, er solle Trump nicht herausfordern. Dies wäre ein «grosser Fehler». Pence sagte ausserdem, Nordkorea könne wie Libyen enden, wenn Kim keinen «Deal» mache. Der ehemalige libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi war Jahre nach der Aufgabe seiner Atomwaffen von US-gestützten Rebellen getötet worden.
Experten sind geteilter Ansicht bei der Frage, ob die Zerstörung der Anlage tatsächlich ein Zeichen des guten Willens von Seiten Nordkoreas ist. Skeptikern zufolge hat das Gelände mit den dort vollzogenen Atomtests ohnehin bereits das Ende seiner Lebensdauer erreicht. (SDA/noo)