Grossbritannien
Russischer Ex-Spion vergiftet im Spital

Eine mysteriöse Vergiftung eines Ex-Doppelagenten sorgt beim britischen Geheimdienst für Aufsehen. Im südenglischen Salisbury wurden am Wochenende zwei Menschen mit Verdacht auf Vergiftung durch eine «unbekannte Substanz» ins Spital gebracht.
Publiziert: 06.03.2018 um 09:15 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2022 um 08:23 Uhr

Ein früherer russischer Doppel-Spion wird laut Medienberichten in Grossbritannien auf einer Intensivstation behandelt. Er soll einer unbekannten giftigen Substanz ausgesetzt gewesen sein.

Laut Quellen aus dem Umfeld britischer Ermittler heisst der Mann Sergei Skripal und ist ein früherer russischer Geheimdienstmitarbeiter. Er sei 2006 in Russland wegen Spionage für die Briten verurteilt worden.

Die Polizei sagte, ein älterer Mann und eine jüngere Frau seien auf einer Bank in Salisbury am Sonntag bewusstlos aufgefunden worden:

«Beide sind in kritischem Zustand, auf der Intensivstation. Weil wir noch am Anfang der Ermittlung stehen, können wir nicht sagen, ob ein Verbrechen stattgefunden hat. Jedoch betrachten wir den Fall als gravierend, mehrere Behörden arbeiten gemeinsam daran.»

Skripal wurde in Grossbritannien aufgenommen, nachdem er 2010 als Spion zwischen Russland und den USA ausgetauscht worden war.

Die Beziehungen zwischen Grossbritannien und Russland hatten sich verschärft, nachdem der Ex-KGB-Agent Alexander Litvinenko im Jahr 2006 in London mit Polonium 210 vergiftet worden war. Laut britscher Ermittlung hatte dafür mutmasslich der russische Präsident Wladimir Putin selbst Grünes Licht gegeben.

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