Am vergangenen Wochenende war es bei einer Demonstration zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und der Polizei gekommen. In einem Brief an die Organisatoren schrieb die Polizei nun, dass zu befürchten sei, dass Teilnehmer der für Samstag geplanten Demonstration «gewalttätige und destruktive Taten» begehen wollten.
Polizei rechtfertigt Verbot
Demonstrierende hätten zuletzt «nicht nur Feuer gelegt und Strassensperren errichtet, sondern auch Benzinbomben, Stahlkugeln, Steine, lange Speere und verschiedene selbst gefertigte Waffen genutzt, um öffentliches Eigentum in grossem Umfang zu zerstören und anderen Schaden zuzufügen.»
Die für Samstag geplante Grossdemonstration sollte aus Anlass des fünften Jahrestages der Entscheidung Pekings stattfinden, politische Reformen in Hongkong zu verbieten. Diese Entscheidung hatte 2014 die sogenannte Regenschirmbewegung ausgelöst.
Massendemonstrationen für mehr Demokratie
In Hongkong gibt es seit drei Monaten Massendemonstrationen für mehr Demokratie und gegen eine wachsende Einflussnahme Pekings. Dabei kam es am vergangenen Wochenende zu schweren gewalttätigen Auseinandersetzungen. Dabei setzten die Beamten unter anderem Wasserwerfer ein, erstmals seit Beginn der Proteste feuerte ein Polizist einen Schuss ab.
Chinas Militär rotiert seine Truppen in Hongkong
Die Garnison der chinesischen Volksbefreiungsarmee in Hongkong hat laut Berichten staatlicher Medien in der Nacht zum Donnerstag ihre jährliche «Truppenrotation» abgeschlossen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zeigte Bilder von gepanzerten Fahrzeugen, die in der Dunkelheit die Grenze in die chinesische Sonderverwaltungszone überquerten. Demnach war es seit der Rückgabe der ehemalige Kronkolonie 1997 das 22. Mal, dass die chinesischen Truppen in Hongkong rotierten. Auch im benachbarten Macau wurden demnach Einheiten ausgetauscht.
Greift Chinas Militär ein?
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Proteste in der Finanzmetropole stehen chinesische Truppenbewegungen derzeit unter genauer Beobachtung. In den vergangenen Wochen waren Sorgen laut geworden, dass Peking militärisch in den Konflikt eingreifen könnte.
Dass in Hongkong Einheiten der Volksbefreiungsarmee stationiert sind, ist allerdings kein Geheimnis. Nach dem Abschied der Briten 1997 zog Chinas Militär ganz offiziell mit einer eigenen Garnison in die Stadt ein. Deren Stärke wird aktuell auf 5000 bis 7000 Soldaten geschätzt.
Peking hatte zuletzt vor allem mit Einheiten der Bewaffneten Volkspolizei, die in der südchinesischen Stadt Shenzhen in unmittelbarer Nähe der Grenze stationiert wurden, eine Drohkulisse aufgebaut. Staatsmedien sprachen zwar von «Übungen», die allerdings direkt mit den Protesten in Hongkong in Verbindung gebracht wurden. Die Präsenz der Einheiten sei «eine deutliche Warnung» an die Randalierer, schrieb die staatliche Zeitung «Global Times». (SDA)
Seit Monaten ziehen sich die Proteste in Hongkong hin. Hunderte regierungskritische Demonstranten blockieren unter anderem Flughäfen, U-Bahn und marschieren durch die Strassen. Die Polizei greift zu brutalen Mitteln, um sie zu stoppen. BLICK hält Sie im Newsticker auf dem laufenden.
Seit Monaten ziehen sich die Proteste in Hongkong hin. Hunderte regierungskritische Demonstranten blockieren unter anderem Flughäfen, U-Bahn und marschieren durch die Strassen. Die Polizei greift zu brutalen Mitteln, um sie zu stoppen. BLICK hält Sie im Newsticker auf dem laufenden.