53 Tote nach Ausschreitungen
Der Fall mit den gravierendsten Folgen geht auf März 1991 zurück. Vier Autobahnpolizisten schlugen den angetrunkenen und zu schnell fahrenden Rodney King (†47) nach einer Verfolgungsjagd in Los Angeles zusammen. Der anfängliche Freispruch für die Polizisten löste Unruhen aus, die 53 Tote und Sachschaden von über einer Milliarde US-Dollar forderten. King erhielt eine Millionen-Entschädigung. King war der Polizei wegen eines Raubdelikts bekannt, nach dem Vorfall kam er wegen Drogen- und Gewaltdelikten erneut mit dem Gesetz in Konflikt. Er ertrank 2012 unter Drogeneinfluss in einem Pool.
12-Jähriger mit Spielzeugpistole
In Cleveland im Bundesstaat Ohio spielte der zwölfjährige Tamir Rice im November 2014 mit einer täuschend echten Spielzeugpistole und zielte dabei auf Personen. Obwohl ein Anwohner bei der Alarmierung der Polizei auf die vermutliche Attrappe hinwies, schoss ein Beamter unverzüglich auf den Burschen und tötete ihn. Der Hinweis des Anrufers war nicht an die Patrouille übermittelt worden. Der Polizist wurde freigesprochen.
Asthmatiker im Würgegriff
Im Juli 2014 starb Eric Garner (†43) in New York an den Folgen eines Polizei-Würgegriffs. Er war des illegalen Zigarettenverkaufs verdächtigt worden. Wie George Floyd, waren auch seine letzten Worte «Ich kann nicht atmen». Der Mann litt unter Asthma. Der Polizist wurde entlassen, es kam zu keiner Anklage.
8 Schüsse in den Rücken
Bei einer Verkehrskontrolle in South Carolina ist im April 2015 Walter Scott (†50) von einem Polizisten erschossen worden. Der Beamte gab an, dass ihn der Mann angreifen wollte und er in Todesangst handelte. Ein Video zeigte aber, dass der Polizist dem flüchtenden Scott acht Mal in den Rücken schoss und anschliessend dem Sterbenden Handschellen anlegte. Der Polizist wurde wegen Mordes zu 20 Jahren Haft verurteilt.
Im Auto erschossen
Ein Polizist erschoss im Juli 2016 in Falcon Heights im Bundesstaat Minnesota den 32-jährigen Philando Castile in dessen Auto. Die Polizei hatte ihn wegen eines defekten Rücklichts angehalten. Laut seiner Freundin habe ein Beamter sieben Schüsse abgegeben, nachdem er ihnen mitgeteilt habe, dass er eine Pistole mit sich führe. Der Polizist wurde freigesprochen, jedoch entlassen.
Wie eine Statistik der «Washington Post» zeigt, sind in den USA seit 2015 über 5000 Menschen durch die Polizei erschossen worden. Zwar gab es seither mit 2385 Opfern fast doppelt so viele tote Weisse als Schwarze, allerdings starben prozentual zur Ethnie mehr Schwarze. In den USA sind 60 Prozent der Bevölkerung weiss und 13 Prozent schwarz.
Umgekehrt sieht die Verbrecherstatistik aus. Das FBI zählte 2018 über 5,6 Millionen bekannte Kriminelle. 54 Prozent davon waren weiss, 27 Prozent schwarz. Gemessen an der Zugehörigkeit zu den Ethnien ist hier der Anteil der Schwarzen höher.