Ein Bild einer Krankenschwester in einem Spital für Infektionskrankheiten in der russischen Stadt Tula geht viral. Es zeigt die Frau in einem Bikini. Bei der Arbeit. Drüber trägt sie einen durchsichtigen Schutzanzug, Handschuhe und Brille. In der Hand hält sie ein Tablett mit Medikamenten für ihre Corona-Patienten.
Ein Leser hat es der Zeitung «Tulskie Nowosti» eingeschickt. Seinem Bericht zufolge sei es der Frau in ihren Dienstkleidern zu heiss gewesen. Mitarbeiter des Spitals, die in der «roten Zone» mit Infizierten arbeiten, sind angehalten, die Spezialkleidung den ganzen Tag zu tragen.
Jetzt bekommt sie Ärger
Obwohl ihr freizügiges Outfit den Patienten im Hintergrund wenig zu stören schien, sah das die örtliche Gesundheitsbehörde und sprach eine Disziplinarmassnahme aus. Das Gesundheitsministerium rügte die Krankenschwester und wies sie darauf hin, dass sie gegen die Richtlinien verstossen hatte.
«Die Mitarbeiter wurden an die Notwendigkeit erinnert, die Anforderungen an die Schutzkleidung und das Erscheinungsbild zu erfüllen», sagte das Ministerium.
«Arbeitet ihr doch mal in diesem Kondom!»
Die Internetgemeinschaft stellte sich dagegen auf die Seite der Frau und überschüttete sie mit Komplimenten und Lob. «Gut gemacht! Und die Tatsache, dass sie ihr Leben riskiert – dafür dankt ihr keiner! Und wenn es darum geht, sie fertig zu machen, sind gleich alle zur Stelle!», schrieb ein User.
Ein anderer postete, dass die Frau es sich bloss bequem machen wollte, um sich besser um die Patienten zu kümmern. Sie sei sich wohl gar nicht bewusst gewesen, wie transparent der Schutzanzug sei. «Klar, jetzt sind all die Moral-Wächter wieder hier. Arbeitet ihr doch mal den ganzen Tag in diesem Kondom! Das ist eine Qual.» (man)