Über 1'500 Verletzte – das ist die schockierende Bilanz der Massenpanik von Turin nach dem Public Viewing des Champions-League-Finals vom 3. Juni (BLICK berichtete). Nun kommt eine traurige Meldung dazu: Die 38-jährige Italienerin Erika P. ist zwei Wochen nach dem Horror in der Menschenmenge ihren schweren Verletzungen erlegen.
Wie die Ärzte des Turiner Spitals San Giovanni Bosco mitteilen, hatte die Frau aus Domodossola nahe der Schweizer Grenze «schwerste Kopfverletzungen» erlitten, weshalb nun trotz intensiver Behandlungen keine Hoffnung mehr bestanden habe. Wie «La Repubblica» schreibt, hätten die Eltern der verunglückten Frau jetzt entschieden, dass die Organe ihrer Tochter zur Transplantation freigegeben werden sollen.
Bürgermeisterin ruft Trauertag aus
Erika P. hatte am folgenschweren Abend ihren Freund zum Grossanlass auf der Piazza San Carlo in Turin begleitet. Auch er wurde im Gedränge der Massen verletzt. Die Frau ist das bisher einzige Todesopfer der Massenpanik.
Die Turiner Bürgermeisterin Chiara Appendino will einen Trauertag in der Stadt ausrufen. Ein siebenjähriges Kind, das ebenfalls schwer verletzt worden war, hatte erst diese Woche das Spital in Turin verlassen können.
Ermittelt wird noch zu den Ursachen der Massenpanik, die auf dem Platz ausgebrochen war, auf dem rund 30'000 Menschen versammelt waren. Ein Grund für das Unglück sei wohl die Angst vor einem Terroranschlag gewesen. Auslöser für die Panik war vermutlich ein Knallkörper oder eine umgefallene Absperrung. (cat/SDA)