Zwei dickköpfige Rüpel versuchen sich am Frieden – und scheitern wohl. US-Präsident Donald Trump (71) und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un (34) rütteln beide immer wieder an dem für den 12. Juni geplanten Spitzentreffen. Die jüngste Entwicklung: Trump hat die Verabredung mit dem Diktator abgeblasen – obwohl Kim sein Atomtestgelände Punggye Ri in die Luft sprengte.
Für Erich Gysling, Experte für internationale Politik, ist klar: «Nordkorea wird nie auf seine Atomwaffen verzichten.» Den Grund dafür hat unlängst eine Aussage des US-Vizepräsidenten Mike Pence (58) in Erinnerung gerufen. Pence verglich Nordkorea mit Libyen und gab zu verstehen, Nordkorea werde das gleiche Schicksal ereilen, sollte das Land nicht kooperieren.
Für Nordkorea bedeutet das: Es wäre ein Fehler, die Atombombe aufzugeben. Denn der frühere libysche Machthaber gab sein Atomwaffenprogramm auf internationalen Druck hin auf. «Muammar al-Gaddafi verzichtete auf die Entwicklung von Atomwaffen – und wurde trotzdem gestürzt und getötet», erklärt Gysling. «Die Atomwaffen sind Kims Lebensversicherung.»
«Auf Augenhöhe mit den USA sprechen»
Trump fordert als Bedingung für den Gipfel den kompletten Verzicht Nordkoreas auf Atomwaffen. Er will eine sofortige, nachhaltige und überprüfbare Vernichtung von Kims Atombomben.
Die Sprengung des Atomtestgeländes wird hingegen nur als symbolischer Akt gewertet. Es war offenbar ohnehin nicht mehr in betriebsfähigem Zustand. «Die paar Atombomben, die Kim hat, wird er jedoch behalten wollen», sagt Gysling. «Kim will auf Augenhöhe mit den USA sprechen. Er sieht sein Land als Atommacht und will, dass es als solches behandelt wird.»
Kim sieht die Situation als Chance, sich seinem eigenen Land und international als Weltpolitiker zu präsentieren. «Trump hat bei den Verhandlungen mit Nordkorea von Anfang an die Illusion verbreitet, dass Kim auf Atomwaffen verzichten wird», sagt Gysling. «Aber eine einseitige Abrüstung wird es nicht geben.»
Für den 12. Juni sieht Gysling schwarz: «Das Treffen wird unter diesen Voraussetzungen sicher nicht stattfinden.» Ganz gestorben sind die Verhandlungen aber nicht. Laut Gysling sind Treffen auf mittlerer Regierungsebene weiterhin möglich.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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