Er benutzt zwei iPhones und setzt sich über IT-Regeln hinweg
Trump pfeift auf Handy-Sicherheit

Eigentlich müsste der US-Präsident sein Smartphone jeden Monat für einen Security-Check abgeben. Er weigert sich aber. Es sei ihm zu mühsam.
Publiziert: 22.05.2018 um 17:18 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:01 Uhr
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Donald Trump telefoniert in der Air Force One während eines Flugs nach Philadelphia am 26. Januar 2017.
Foto: Shealah Craighead/Official White House Photo

Donald Trump (71) braucht sein Handy zu jeder Tages- und Nachtzeit. Sei es, um auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zu wüten oder seine Schäfchen anzurufen. Bei den IT-Spezialisten des Weissen Hauses löst das Schweissausbrüche aus. Denn der US-Präsident weigert sich, die nötigen Sicherheits-Standards im Umgang mit seinen Smartphones einzuhalten.

Wie das Online-Magazin «Politico» unter Berufung eines hochrangigen Mitarbeiters berichtet, benutzt Trump mindestens zwei iPhones. Eines, mit dem man nur telefonieren kann und ein weiteres, das nur mit der Twitter-App und ein paar Nachrichtenseiten ausgestattet ist.

Eigentlich sollte Trump sein Twitter-Telefon jeden Monat austauschen, um sicherzugehen, dass sich darüber keine Hacker Zugang zum Weissen Haus verschaffen können. Doch Trump will nicht – das sei «zu umständlich». Laut «Politico» braucht er dasselbe Handy bereits seit fünf Monaten, ohne es einem Sicherheits-Spezialisten zu zeigen. Wie oft und ob er seine Anruf-Handys auswechselt, ist nicht bekannt.

Obama konnte nicht mit dem Handy telefonieren

Trumps Vorgänger Barack Obama (56) hat seine Handys jeden Monat abgegeben, sodass sie die Spezialisten einem Sicherheits-Check unterziehen konnten.

Das Weisse Haus wollte sich gegenüber «Politico» nicht zu der Sache äussern. Ein hochrangiger Mitarbeiter aber sagt, die für Anrufe ausgestatteten Handys würden «regelmässig ausgetauscht». Beim Twitter-Handy sei dies wegen der Sicherheitseinstellungen nicht nötig.

Für seine Anrufe benutzt Trump aber Handys mit Mikrofon und Kamera. Das hatte Obama noch nicht – sein Blackberry konnte aus Abhör-Sorgen nur SMS und E-Mails schreiben. Dass das bei Trump ein Problem sein könnte, weist der Mitarbeiter zurück. «Wegen des technologischen Fortschritts sind diese Geräte sicherer als die der Obama-Ära».

Kritik an Clinton wegen privatem E-Mail-Server

Noch während des Wahlkampfs wurde Trump nicht müde, seine Konkurrentin Hillary Clinton (71) wegen laschen Umgangs mit elektronischen Geräten anzugreifen. Als Verteidigungsministerin benutzte Clinton einen privaten E-Mail-Server, der anfällig auf Hacker-Angriffe war.

«Ihr Server wurde einfach von fremden Regierungen gehackt, vielleicht sogar von ihren finanziellen Unterstützern im kommunistischen China», sagte Trump in einer Rede im Jahr 2016. «Das brachte ganz Amerika und seine Bürger in Gefahr, in grosse Gefahr.» Als Konsequenz gab es nur eins, fand Trump, und wiederholte es immer wieder: «Sperrt sie ein!»

Jetzt ist es ausgerechnet Trump, der wegen Cyber-Sicherheit aufhorchen lässt. (rey)

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