Ein solches Glanzresultat hat niemand erwartet. Emmanuel Macrons (39) Bewegung La République en Marche (REM) holte im ersten Gang der Parlamentswahlen mit der verbündeten MoDem-Partei stolze 32,3 Prozent der Stimmen. Dabei hatte der neue französische Präsident die Bewegung erst vor einem Jahr gegründet.
Nach dem zweiten Wahlgang vom kommenden Sonntag kann Macron im Parlament mit einer stolzen absoluten Mehrheit von 400 bis 455 der insgesamt 577 Mandate rechnen. Die traditionellen Parteien wie etwa die Republikaner und Sozialisten werden zu Statisten degradiert.
Diese Macht erlaubt es Macron – wie angekündigt –, sein Land massiv umzubauen, die Verwaltung um 120'000 Stellen verkleinern und sich näher an die EU und vor allem Deutschland schmiegen zu können.
Vor über 300 Jahren wurde Frankreich 72 Jahre lang von Louis XIV. (1638–1715) regiert. Der mächtige «Sonnenkönig» führte sein Land aus der Krise.
Nun hat ein neuer Sonnenkönig das Sagen. Die Hoffnungen sind gross, dass es auch Macron gelingt, Frankreich in eine neue Blütezeit zu führen. Es gibt aber auch kritische Stimmen, denen missfällt, dass Macron zum Alleinherrscher wird. (gf)