Einziges Exemplar flüchtete aus Deutschland
Dieser Glatzen-Vogel lebt lieber in der Schweiz

Der Waldrapp ist in Deutschland ausgestorben. Aufwändig wurde versucht den Vogel anzusiedeln. Ein Exemplar lebte daraufhin in Süddeutschland. Aber nur für kurze Zeit. Ihn zog es viel lieber in die Schweiz.
Publiziert: 30.08.2019 um 14:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.08.2019 um 16:31 Uhr
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Feuerroter Schnabel, Glatze, schimmerndes Gefieder: der Waldrapp fällt auf. Besonders hier in Europa. Die Deutschen versuchten, den besonderen Vogel wieder anzusiedeln.
Foto: Sobli

Feuerroter Schnabel, Glatze, schimmerndes Gefieder: der Waldrapp fällt auf. Besonders heutzutage. Einst war der Vogel weit verbreitet. Eine gnadenlose Jagd, die auch die Eier nicht ausliess, machte ihm aber bald den Garaus. Zunächst lebte er nur noch in einigen Tälern. Zu Beginn des 17. Jahrhundert verschwand er in Zentraleuropa ganz.

Um die Art zu retten, gibt es einige Projekte. Auch die Deutschen versuchen den Waldrapp wieder anzusiedeln. Und das lassen sich unsere Nachbarn ordentlich was kosten. Rund 818'000 Franken! Immerhin: Die Hälfte übernahm die Europäische Union, wie die «Bild» berichtet.

Dafür lockten Paraglider-Piloten vor zwei Jahren fast 100 Zucht-Vögel aus Baden-Württemberg nach Italien. Der Waldrappe ist ein Zugvogel, brütet und lebt ganzjährig in Kolonien. Im Winter fliegt er in den Mittelmeerraum. Bevorzugte Nistplätze sind Ruinen oder irgendwelche Abhänge.Durch die Paraglider-Aktion sollte das Federvieh die Strecken kennenlernen – mit Erfolg. Das spezielle Artenschutzprogramm schlug an.

In der Nähe von Zürich gesehen

Mitte August kam ein Waldrappe zurück nach Süddeutschland. Sein Name: «Sonic». Der zwei Jahre alte Vogel war die Sensation. Doch die Freude hielt nur kurz. Sehr kurz. Nach nur zwei Tagen überlegte es sich «Sonic» wieder anders. Das einzige Exemplar flüchtete aus Deutschland, zu uns in die Schweiz. Genauer gesagt in die Nähe von Zürich.

Die Waldrappen-Liebhaber geben die Hoffnung aber noch nicht auf. Ihr Wunsch: «Sonic» findet den Weg zurück an den Bodensee und im Schlepptau – weitere Waldrappe. Denn weitere Fördergelder von der EU bekommt das Projekt nicht. Nun ist das Artenschutzprogramm auf Spenden angewiesen. (jmh/SDA)

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