Mechaniker begeht in Seattle Suizid mit Flugzeug
«Ich habe nicht geplant, zu landen»

Ein Flugzeugmechaniker (29) am internationalen Flughafen Seattle (USA) hat am Freitagabend ein leeres Passagierflugzeug gestohlen. Nach einem einstündigen Irrflug ist er auf einer kleinen Insel abgestürzt. Laut der Polizei handle es sich um Suizid.
Publiziert: 11.08.2018 um 08:13 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:43 Uhr
Flughafen-Mitarbeiter entführt Flugzeug
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Um Suizid zu begehen:Flughafen-Mitarbeiter entführt Flugzeug

Ein leeres Passagierflugzeug von «Horizon Airlines» ist abgestürzt, nachdem es am Freitag gegen 20.00 Uhr von einem Angestellten des Bodenpersonals des internationalen Flughafens Seattle-Tacoma (USA) gestohlen wurde. Das bestätigt der Flughafen auf Twitter:

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Die Behörden schickten zwei F15-Kampfjets, um den einstündigen Irrflug zu begleiten und den Luftraum zu sichern. Zahlreiche Twitter-Nutzer veröffentlichten Videos, auf denen beide Flieger zu sehen sind.

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Auf dem Handyvideo eines Augenzeugen ist zu sehen, wie das Flugzeug einen waghalsigen Looping macht und dann sehr tief über der Meeresbucht vor Seattle fliegt. Anderthalb Stunden nach dem Kapern der Maschine stürzte sie auf einer spärlich besiedelten Insel ab. Der Absturz löste einen Waldbrand aus, verletzt wurde nach Behördenangaben niemand auf der Insel.

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Die Polizei identifizierte unterdessen den Todespiloten als Richard Russell, einen Mechaniker der Fluglinie Horizon Air. Er übernahm die leere Maschine vom Typ Bombardier Q400 mit Platz für 76 Passagiere auf dem Rollfeld und hob dann ohne Starterlaubnis ab. Nach Angaben der Airline hatte er keinen Pilotenschein. Russell war für das Putzen und das Ein- und Ausladen der Maschinen zuständig.

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Ein Airline-Mechaniker (29) klaut ein Passagierflugzeug am Flughafen Seattle-Tacoma (USA) und stürzt ab.
Foto: Screenshot Twitter

Alles deutet auf Suizid

Ein terroristischer Vorfall sei aber ausgeschlossen. «Die meisten Terroristen drehen keine Runden über dem Wasser», sagte Sheriff Paul Pastor. «Das könnte eine Spritztour gewesen sein, die furchtbar schief gelaufen ist.» Ein kanadischer Journalist veröffentlicht die letzten Funksprüche auf Twitter: «Ich habe einige Schrauben locker», sagt der 29-Jährige.

In den Aufnahmen wird klar: Es handelt sich um Suizid, wovon die Polizei ebenfalls ausgeht. «Ich habe nicht geplant zu landen», sagt er. Entschuldigt sich bei seinen Angehörigen: «Es wird sie so enttäuschen zu hören, dass ich das getan habe.» An anderer Stelle sagte er: «Das bedeutet wahrscheinlich lebenslang Gefängnis, oder?» Auf die Aufforderung, zurückzufliegen, sagte er: «Ich will nicht. Ich hab irgendwie gehofft, dass es das jetzt war.» Immer wieder spricht er von Stunts, die er machen will. Fliegen habe er aus Videospielen gelernt.

Dann äusserte er Sorge über den zur Neige gehenden Treibstoff: Dieser verbrenne «deutlich schneller, als ich dachte», sagte der Pilot. Der Kontrollturm drängte ihn daraufhin, auf einem nahe gelegenen Armeestützpunkt zu landen. Russell entgegnete: «Das lieber nicht. Die haben bestimmt Flugabwehr.»

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Horizon-Chef Gary Beck zeigte sich verblüfft darüber, dass Russell die Maschine überhaupt in die Luft brachte. «Passagierflugzeuge sind komplexe Geräte», sagte er. «Wir haben keine Ahnung, wie er das geschafft hat.»

Das Flugzeug, ein Bombardier Dash 8 Q400, hat eine Kapazität von 75 Passagieren und wird für kurze Reisen genutzt. Viele Passagiere am Flughafen berichteten, dass ihre Flugzeuge während des Vorfalls auf dem Boden stehen blieben. Der normale Betrieb wurde um 21.30 Uhr Ortszeit wieder aufgenommen. (szm/SDA)

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