Ein Kommunikations-Experte analysiert die wirre Gruss-Technik
Das will uns Donald Trump mit seinem Handschlag sagen

Als US-Präsident muss man viele Hände schütteln. Doch das ist nicht immer einfach – besonders für Donald Trump. Ein Kommunikationsexperte erklärt den Mythos Handschlag.
Publiziert: 29.05.2017 um 19:37 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:55 Uhr
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Hier drückt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (r.) entschlossen die Hand von US-Präsident Donald Trump. Trump so gut im Griff haben nur wenige. Meistens schüttelt Trump selbst energisch die Hand seines Gegenübers. Ein fester Händedruck ist zwar wichtig, dennoch kann Trump von seinen Vorgängern noch einiges lernen.
Foto: Reuters

US-Präsident Donald Trump (70) ist für seine Handschlag-Methoden berüchtigt. Oft zieht er sein Gegenüber wie wild an sich ran und schüttelt, was das Zeug hält. Kaum jemand war bisher diesem Trump-Terror gewachsen.

Doch der frisch gebackene Präsident Frankreichs, Emmanuel Macron (39), wusste Trump die Stirn zu bieten: Entschlossen packte der 39-Jährige während eines Treffens in Brüssel die Hand des US-Präsidenten. Offenbar zu fest für Trump, der das Gesicht verzog (BLICK berichtete).

Individuell verschieden

Ein Handschlag ist nicht einfach ein Handschlag. Und schon gar nicht auf dem politischen Parkett. Hier spielt die Körpersprache eine wichtige Rolle. Jede Berührung setzt ein bestimmtes Zeichen. So signalisiert zum Beispiel eine zusätzliche Berührung an Schulter oder Ellbogen Dominanz, erklärt der Kommunikationsexperte Mike Fruet von Nonverbales.ch.

Gemeinsam mit Antoinette Anderegg und Cédric Sapey bietet das Unternehmen Seminare, Workshops und Vorträge zum Thema nonverbale Kommunikation an. Für Fruet ist klar: Den perfekten Handschlag gibt es nicht.

Mike Fruet ist Kommunikationsexperte. Für ihn bedeutet jeder Handschlag einen Ausdruck der inneren Haltung. Den perfekten Handschlag gibt es nicht. Es kommt auch immer auf den Kontext an.
Foto: nonverbales.ch

«Das Handgeben ist ein Ausdruck der inneren Haltung und kann nur marginal beeinflusst werden. Wird die Aufmerksamkeit zu sehr auf das Handgeben gelenkt, wirkt dies sehr schnell künstlich und nicht authentisch.

Zudem ist man dann nicht beim Gegenüber, sondern auf die Sache fixiert – den Handschlag –, was schlussendlich nicht wertschätzend ist», sagt Fruet zu BLICK. Auch wenn Trump also meist unbeholfen wirkt beim Händeschütteln: Es ist sein eigener Stil. Und dieser Stil ist bei jedem nahezu immer gleich, erklärt der Experte. 

Handschlag ist kein Kampf

Viel ändern kann Trump also nicht. Dennoch gibt es gewisse Richtlinien, an denen man sich orientieren kann. Fruet rät, in die Augen zu schauen und die Hände sich auf gleicher Höhe annähern zu lassen, weder zu heben noch zu drücken. Denn ein Handschlag ist kein Kampf.

Auch wenn es vielleicht manchmal bei Trump so wirkt. Dass sich die Handschlag-Aktionen des aktuellen US-Präsidenten also ändern werden, glaubt Fruet nicht. Trumps Gegenüber müssen also weiterhin mit wirren Handschlägen rechnen – ausser sie geben Kontra wie Macron. (jmh)

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