Europa hält wohl an Einreiseverbot für US-Bürger fest
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Schweiz bleibt dicht für Amis:Kleines Virus zwingt grosses Amerika in die Knie

«Ein kleines Virus hat Amerika in die Knie gezwungen»
Europa hält wohl an Einreiseverbot für US-Bürger fest

Europa öffnet die Grenzen, doch die EU prüft wegen der Zunahme von Corona-Infektionen in den USA, US-Bürgern die Einreise weiterhin zu verbieten. Dies, während der Chef der US-Gesundheitsbehörde von einem «Kniefall Amerikas wegen eines kleinen Virus» spricht.
Publiziert: 24.06.2020 um 02:12 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2020 um 12:10 Uhr
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Auch wenn der Flughafen Zürich wieder offen ist. Eine Rückkehr von US-Passagieren wird es so schnell nicht geben.
Foto: Keystone

Die «New York Times» hat den Entwurf der Liste offenbar schon gesehen, wer ab dem 1. Juli in die EU einreisen darf und wer nicht. Brüssel arbeitet derzeit neue Einreisebestimmungen aus - basierend darauf, wie die jeweiligen Herkunftsländer mit neuen Coronavirus-Fällen umgehen. Amerikaner, so die Zeitung, fehlen bisher auf der Liste. Die Schweiz dürfte denselben Regeln folgen. Der Bund hat noch kein Datum bekannt gegeben, an dem die Einreisebeschränkungen für US-Bürger aufgehoben werden sollen.

Der Luftraum über dem Atlantik dürfte noch länger leer bleiben. Europa beeilt sich zwar, nach monatelangen Coronavirus-Lockdowns die Volkswirtschaften neu anzuwerfen und Grenzen wieder zu öffnen. Auf die Hilfe von US-Bürgern zählen die EU-Staaten dabei offenbar nicht. Reisenden aus den Vereinigten Staaten könnte die Einreise noch länger verwehrt bleiben, weil es die USA versäumt haben, die Viruskrise unter Kontrolle zu bringen.

US-Präsident Donald Trump (74) erklärte vor wenigen Tagen, dass es bisher «keine Pläne» gebe, die Reisebeschränkungen für Bürger aus dem Schengenraum aufzuheben. Nun sind offenbar die EU-Staaten an der Reihe. Demnach erachtet Brüssel Einreisen aus den USA, wo es weltweit die meisten bestätigte Corona-Fälle gibt, als das gleiche Risiko wie aus Russland und Brasilien.

Schutzregeln missachtet

Auf den gleichen Topf mit Russen und Brasilianern geworfen zu werden, das wäre ein empfindlicher Schlag für das Ansehen Amerikas in der Welt, heisst es, und ein vernichtendes Urteil darüber, wie Präsident Trump die Pandemie handhabt. Die USA weisen fast 2,4 Millionen Infektionen und mehr als 121'000 Todesfälle auf - mehr als jedes andere Land.

Ein Ende der Viruskrise in den Vereinigten Staaten ist nicht absehbar. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott (62), hat Bürger soeben dazu aufgefordert, zu ihrem eigenen Schutz besser zu Hause zu bleiben. Neuinfektionen haben in dem südlichen Bundesstaat mit einem Zuwachs von rund 5000 innerhalb von 24 Stunden einen neuen Höchststand seit Ausbruch der Epidemie erreicht. Auch noch nie lagen so viele Infizierte in Spitälern wie derzeit.

Vor zwei Wochen verzeichneten noch 17 der 50 US-Bundesstaaten eine Zunahme von Neuinfektionen. Jetzt sind es 25, darunter auch Kalifornien. Experten zufolge stimme der Anstieg von neuen Fällen mit dem Ende von Lockdowns vor einigen Wochen in den betroffenen Bundesstaaten überein. Viele Menschen hätten Sicherheitsmassnahmen wie das Tragen von Masken und soziale Distanzierung ignoriert. Unterdessen ist auch jedes zweite der rund 7000 Altersheime in den USA von Coronavirus betroffen.

Kleines Virus zwingt grosses Amerika in die Knie

Covid-19 habe «diese Nation in die Knie gezwungen», sagte Robert Redfield (68), Direktor der US-Gesundheitsbehörde, am Dienstag vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses. Das Land, so Redfield, werde wahrscheinlich etwa sieben Billionen Dollar «wegen eines kleinen Virus» ausgeben. (kes)

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