Brisante Dokumente über Pinkelspiele und Finanzen
Russland soll belastendes Material gegen Trump haben

Die russische Regierung soll belastendes Material über Donald Trump in der Hand haben. Laut CNN geht es bei den offiziellen Dokumenten um das Privatleben und die Finanzen des künftigen US-Präsidenten.
Publiziert: 11.01.2017 um 02:46 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:49 Uhr
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Trump spricht auf Twitter von einer «politischen Hexenjagd».
Foto: KEYSTONE/AP/EVAN VUCCI

Laut dem zweiseitigen Dokument verfügt Moskau über Informationen zum Privatleben und den Finanzen des designierten Präsidenten, wie der Fernsehsender CNN berichtete. Die US-Geheimdienste hätten das Material als «nicht substanziell» eingestuft. Sowohl Donald Trump (70) selbst als auch Amtsinhaber Barack Obama (55) seien informiert worden.

So tönt jedenfalls die offizielle Version.

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Sexvorwürfe mit russischen Prostituierten

In den Memos geht es nach Informationen der «New York Times» um Sexvorwürfe im Zusammenhang mit Moskauer Prostituierten im Jahr 2013. Ferner sollen Informationen zu Trumps Geschäftsbeziehungen nach Russland enthalten sein.

Ein Auszug aus dem von Buzzfeed veröffentlichten PDF.

BuzzFeed hat einen Link zum ganzen angeblichen Dokument veröffentlicht (35 Seiten). In einem Ausschnitt heisst es, Trump habe bei einem Besuch in Moskau die Präsidentensuite des Ritz Carlton Hotel gebucht, weil Barack und Michelle Obama zuvor dort übernachtet hätten. Trump habe mehrere russische Prostituierte in sein Hotelzimmer bestellt, die sogenannte «Golden Showers», also Pinkelspiele, vor seinen Augen auf dem Bett ausüben sollten. Das Hotel soll vom russischen Geheimdienst FSB verwanzt worden sein.

Unter Berufung auf verschiedene anonyme Quellen berichtete CNN zudem, dass es dem Memo zufolge während des Wahlkampfs einen Kommunikationsaustausch zwischen dem Trump-Team und den Russen gegeben haben soll.

Die angeblichen russischen Informationen über den gewählten US-Präsidenten seien von einem früheren Agenten des britischen Geheimdienstes MI-6 an die US-Behörden übermittelt worden, hiess es bei CNN. Die frühere Arbeit dieses Agenten werde von US-Geheimdienstmitarbeitern als vertrauenswürdig eingestuft. Die US-Bundespolizei lehnte einen Kommentar dazu ab.

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Trump nannte die Berichte auf Twitter «Falschinformationen» und sprach von «FAKE NEWS - EINE TOTALE POLITISCHE HEXENJAGD!» (in Grossbuchstaben). Der gewählte Präsident wollte am Mittwoch seine erste Pressekonferenz seit seinem Wahlsieg von Anfang November geben.

Obama verhängte Sanktionen gegen Moskau

Die US-Geheimdienste werfen Russland vor, sich mit Cyberattacken in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingemischt zu haben, um der Demokratin Hillary Clinton zu schaden und Trump zu begünstigen. Wegen dieser mutmasslichen Einmischung verhängte der scheidende Präsident Barack Obama eine Reihe von Sanktionen gegen Moskau.

Trump dagegen zog die Geheimdiensterkenntnisse über die mutmasslichen russischen Hackerattacken in Zweifel. Er hatte sich im Wahlkampf immer wieder lobend über die Führungsstärke des russischen Staatschefs Wladimir Putin geäussert und will die Beziehungen zu Russland verbessern. Seine milde Haltung gegenüber Moskau hatte in den vergangenen Monaten viele Spekulationen ausgelöst, dass Trump möglicherweise geheimgehaltene Geschäftsinteressen in Russland habe oder dort in einer anderen Weise kompromittiert sein könnte.

Träfen die Vorwürfe zu, dass es Absprachen zwischen der Trump-Kampagne und Russland gegeben habe und die Unabhängigkeit des angehenden Präsidenten dadurch kompromittiert sei, dann wäre dies «schockierend» und «explosiv», sagte der Senator Chris Coons von den Demokraten zu CNN.

Trumps Sprecherin: «Vorwürfe nicht bestätigt»

Gleich nachdem die Vorwürfe bekannt wurden, trat Trumps Sprecherin Kellyanne Conway in der Late-Night-Show von Seth Meyers auf. Er fragte sie, ob die Vorwürfe von CNN zutreffen. Ob sie stimmen. Statt eines Dementi sagte Conway bloss: «Die Vorwürfe sind nicht bestätigt. Das FBI untersuche den Fall.» Und sie sei beunruhigt, dass Geheimdienstleute solche Informationen der Presse stecken - statt sie dem Präsidenten zu erzählen.

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Auch Russland wies heute Morgen die US-Medienberichte zurück. «Das ist vollkommen ausgedacht, es ist eine Ente», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Russland sammle weder Material über Trump noch über die demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton. «Das ist eindeutig ein Versuch, die bilateralen Beziehungen zu stören», sagte Peskow in Moskau.

Amis sehen Trumps Start als Politiker kritisch

Eine Mehrheit der Amerikaner ist nicht damit einverstanden, wie der zukünftige US-Präsident Donald Trump den Übergangsprozess in sein Amt gestaltet. Das geht aus einer Umfrage des Washingtoner Pew Research Centers hervor.

55 Prozent der Befragten kritisieren die Art, wie er seine Pläne zur Zukunft des Landes darstellt. Weiterhin schätzen 58 Prozent Trump Art als zu impulsiv ein, als dass er wichtige Entscheidungen treffen könnte. Zudem ist eine Mehrheit der Amerikaner nicht mit Trumps Verhalten im Umgang mit seiner Steuererklärung einverstanden. Die meisten Befragten sehen ihn in der Verantwortung, diese zu veröffentlichen. Für US-Präsidenten ist dieser Schritt üblich, Trump verweigert ihn bisher.

Ein weiterer Punkt, den ein grosser Teil der Öffentlichkeit kritisiert, ist das Verhältnis des Immobilienmilliardärs Trump zur Wirtschaft: 57 Prozent der Befragten haben Bedenken, wie er sich von seinen Wirtschaftsinteressen als Präsident abgrenzen will und schauen besorgt auf seine Beziehungen zu Organisationen, Unternehmen oder ausländischen Regierungen. (sda/gru)

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