Deutscher Gesundheitsminister greift durch
Impfgegnern drohen Bussen

Es gibt in Deutschland – wie bei uns in der Schweiz – keine generelle Pflicht, seine Kinder impfen zu lassen. Trotzdem will der deutsche Gesundheitsminister Impfgegner mit bis zu 2500 Euro bestrafen.
Publiziert: 27.05.2017 um 13:54 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:45 Uhr
In der Schweiz gibt es keine generelle Impfpflicht.
Foto: Getty Images

Es sind happige Strafen, die deutschen Impfmuffeln drohen, wenn die Regierung ihr Gesetz durch den Bundestag bringt: Krippen sollen Eltern, die sich der verpflichtenden Impfberatung verweigern, dem Gesundheitsamt melden. Das geht aus dem Epidemiologie-Gesetz hervor, das der Deutsche Bundestag bald beraten wird, wie Bild.de berichtet.

Den Eltern würden dann bis zu 2500 Euro Strafe drohen. «Dass noch immer Menschen an Masern sterben, kann niemanden kaltlassen», sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) der Zeitung. Erst Anfang der Woche war eine dreifache Mutter (37) in Essen (D) an Masern gestorben.

Masernfälle haben sich in der Schweiz verdoppelt

Auch in der Schweiz haben sich die Masernfälle in diesem Jahr im Vergleich zu 2016 fast verdoppelt. Trotzdem winken Experten bei der Frage nach einer generellen Impfpflicht bisher mehrheitlich ab: Überzeugen sei besser als zwingen, meinte etwa der Infektiologe Ulrich Heininger (55), einer der führenden Impfexperten Europas, im Interview mit BLICK.

«Damit hatten wir in den letzten Jahrzehnten Erfolg. Die Impfquote steigt kontinuierlich», sagt Heininger. Es sei gesellschaftlich kaum vertretbar, jemanden zum Impfen zu zwingen, der das nicht will. (bih)

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