Darum tragen Corona-Ignoranten Alukugel-Ketten
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Demo-Accessoire:Darum tragen Corona-Ignoranten Alukugel-Ketten

«Das heisst, dass ich es wage, mein Gehirn anzuschalten»
Darum tragen Corona-Ignoranten Alukugel-Ketten

Bei den Protesten gegen die Corona-Beschränkungen fällt ein selbstgebasteltes Schmuckstück besonders auf: eine Alukugel, die sich Demonstranten um den Hals hängen.
Publiziert: 16.05.2020 um 10:58 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2020 um 13:18 Uhr
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Günstig selber herzustellen: «Querdenker-Bommel» aus Alu.
Fabienne Kinzelmann

Neandertaler, Hippies, bunte Accessoires: Die Proteste gegen die Corona-Massnahmen der Regierung gleichen in Teilen einem Kostümball. Ein beliebtes Accessoire beim Protest am vergangenen Wochenende: eine Aluminiumkugel.

Gut sichtbar baumelt das selbstgebastelte Schmuckstück etwa um den Hals einiger Teilnehmer in Berlin. Was es damit auf sich hat?

«Das ist der Querdenker-Bommel», erklärt eine Protest-Teilnehmerin Spiegel TV. «Das heisst, dass ich es wage, mein Gehirn anzuschalten, und nicht alles glaube, was die Medien präsentieren.» Sie wolle «einfach selber denken». Und: «Die Sachen zusammenzählen und sich ein gesundes Bild machen.»

«Mundschutz empfehlenswerter als Aluhut»

Der Alu-Bommel erinnert an den bei Verschwörungsideologen beliebten «Aluhut». Er soll vor Strahlungen schützen und wird auch von Menschen, welche die Beschränkungen gegen die Virusausbreitung für unnötig halten und die Covid-19-Pandemie leugnen, gerne getragen; jedenfalls im übertragenen Sinn.

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Während sich die Protestteilnehmer offensichtlich gerne vor Strahlung schützen, halten sie einen Schutz vor dem neuartigen Coronavirus für unnötig. Abstand halten und Schutzmaske bei den Demonstrationen: Fehlanzeige.

Am Mittwoch äusserte sich der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (64) über die realitätsfremden Proteste: «Ich bin selbst medizinischer Laie. Trotzdem traue ich mich zu behaupten, dass unter den Gesichtspunkten des Virenschutzes der vielleicht manchmal unbequeme und lästige Mundschutz empfehlenswerter ist als der Aluhut.»

«Erkennungszeichen» noch nicht in der Schweiz angekommen

Ob sie sich mit dem Erkennungszeichen vermeintlich aufgeklärter Menschen vor irgendwas schützen wolle? Das fragt die Spiegel-TV-Reporterin die Alukugel-Trägerin noch.

«Nein. Nein. Das ist einfach nur ein Zeichen, dass man denkt», sagt die Frau und verschwindet rasch.

Über die Grenze hat es das «Erkennungszeichen» offenbar noch nicht geschafft. Auf den Fotos der Proteste in Zürich, St. Gallen, Basel und Bern am vergangenen Samstag finden sich keine Teilnehmer mit Alukugel.

Möglich, dass sich das mit steigenden Teilnehmerzahlen noch ändert. Für Samstag erwarten die Sicherheitsbehörden erneut illegale Versammlungen.

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