Damit sie weniger leiden müssen
Wirtin lässt Hummer vor dem Kochen kiffen

Die Hummer-Wirtin Charlotte Gill aus den USA betäubt ihre Hummer vor dem Kochen mit Cannabis-Rauch. Das mache die Tiere entspannter und lasse sie weniger Schmerzen spüren, meint sie.
Publiziert: 22.09.2018 um 12:32 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2018 um 12:36 Uhr
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Wirtin Charlotte Gill aus den USA betäubt ihre Hummer vor dem Kochen mit Cannabis-Rauch. Das mache die Tiere entspannter und lasse sie weniger Schmerzen spüren, meint sie.
Foto: Facebook

Hummer gelten bei Feinschmeckern in aller Welt als absolute Delikatesse. Dass sie für die Zubereitung normalerweise bei lebendigem Leib ins kochende Wasser geworfen werden, schlägt aber manchen auf den Magen. Viele fordern, dass die Tiere vor dem Kochen betäubt werden sollen, wie es in der Schweiz seit dem 1. März dieses Jahres auch vorgeschrieben ist (BLICK berichtete).

Hierzulande werden die Krustentiere üblicherweise mittels Elektroschocks beruhigt. Charlotte Gill, Wirtin eines Hummer-Restaurants im US-Bundesstaat Maine, hat sich eine andere Methode ausgedacht: Sie lässt die Tiere kiffen, bevor sie in den Topf kommen.

Bekiffter Hummer wurde entspannter

Gill probierte die Methode an einem Testhummer namens Roscoe aus. Sie liess ihn mehrere Minuten in einer teilweise mit Wasser gefüllten Kiste, in die sie Cannabis-Rauch pumpte. Der Effekt: Roscoe war danach sichtlich entspannter als davor und zeigte auch in den Wochen nach dem Versuch keinerlei aggressives Verhalten gegenüber seinen Artgenossen.

Daraus zog Gill den Schluss, dass die Tiere auch weniger Schmerzen empfinden, wenn sie bekifft sind. Darum hat sie nun einen speziellen Bereich in ihrer Küche eingerichtet, in der sie die Tiere mit Gras berauscht, bevor sie im Kochtopf landen.

Beim Essen keine Wirkstoffe mehr vorhanden

Befürchtungen, dass ihre Kunden nach dem Genuss der so betäubten Hummer selber einen Rausch haben könnten, hat die Amerikanerin nicht. Die Wirkstoffe würden sich bei der Zubereitung zersetzen, sagt sie der Lokalzeitung «Mount Desert Islander». Trotzdem können ihre Kunden vorläufig selbst entscheiden, ob sie einen betäubten oder einen herkömmlich zubereiteten Hummer verzehren wollen.

Für Versuchshummer Roscoe nahm die Geschichte übrigens ein Happy End. Er wurde als Dankeschön für seine Teilnahme am Experiment wieder in die Freiheit gelassen. (krj)

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