Das Wasser in Venedig ist plötzlich glasklar
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Coronavirus-Krise
Das Wasser in Venedig ist plötzlich glasklar

Das öffentliche Leben macht Pause. Die Verbreitung des Coronavirus hat zum Teil überraschende Folgen: So sehen die Venezianer zum Beispiel wieder die Fische in ihren Kanälen. Laut einem Forscher rettet die geringere Luftverschmutzung sogar Menschenleben.
Publiziert: 18.03.2020 um 18:59 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2020 um 07:50 Uhr
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In den Kanälen in Venedig tummeln sich vergnügt einige Schwäne.
Foto: Twitter/@ikaveri

Die trübe Farbe und der zweifelhafte Geruch des Kanalwassers in Venedig ist jedem bekannt, der schon einmal in der italienischen Lagunenstadt war. Wegen der Corona-Krise sind die sonst überfüllten Strassen und Plätze plötzlich menschenleer, auf dem Wasser hat es kaum noch Boote.

Einige Italiener freuen sich darüber – trotz Pandemie. «Endlich kann ich die historischen Gebäude sehen», sagte ein Bewohner letzte Woche vor Ort gegenüber BlickTV. Wie viele Venezianer jetzt von ihren Balkonen aus beobachten können, sieht zudem das Wasser in den Kanälen plötzlich glasklar aus. Man kann sogar kleine Fische darin beobachten, die friedlich ihre Kreise ziehen.

Dreck wird nicht aufgewirbelt

Dass das Wasser innerhalb weniger Tage plötzlich sauber geworden ist, ist jedoch falsch. Vielmehr ist der Dreck einfach auf den Grund der Kanäle gesunken – er wird nämlich derzeit nicht ständig durch hin und her fahrende Schiffe aufgewirbelt.

Auch im Hafenbecken der sardischen Hauptstadt Cagliari gibt es aufgrund der wegen des Coronavirus ergriffenen Massnahmen ein besonderes Naturschauspiel: Nach der Einstellung des Schiffsverkehrs werden dort Delfine beobachtet.

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Luftverschmutzung schlimmer als Pandemie?

Wenn das öffentliche Leben Pause macht, atmet die Natur auf. Das gilt offenbar auch für den Menschen. In China könnten die einschneidenden Massnahmen dazu geführt haben, dass weniger Menschen wegen Luftverschmutzung ums Leben kamen. Das sagt Marshall Burke von der renommierten Stanford-Universität.

Überraschend: Die Reduktion der Luftverschmutzung könnte dem Wissenschaftler zufolge sogar mehr Menschen gerettet haben, als durch das Coronavirus ums Leben gekommen sind. «Die durch diesen wirtschaftlichen Unterbruch reduzierte Luftverschmutzung hat wahrscheinlich zwanzig Mal mehr Menschenleben in China gerettet als durch die Infektion derzeit in diesem Land verloren gegangen sind», schreibt Burke in einem Artikel auf der Plattform «G-Feed».

Der Wissenschaftler glaubt, dass mit dem wirtschaftlichen Unterbruch zwischen 50'000 und 75'000 Menschen vor einem verfrühten Tod gerettet worden sein könnten.

Der Zusammenhang zwischen Luftqualität und Lebenserwartung ist wissenschaftlich gut belegt: Je höher die Luftverschmutzung, desto früher sterben die Einwohner eines bestimmten Gebiets. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass pro Jahr etwa 7 Millionen Menschen ums Leben kommen, weil sie Feinstaub in der Luft ausgesetzt sind. (noo)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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