Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer haben am Sonntag eine Art «Kontaktverbot» beschlossen. Ansammlungen von mehr als 2 Personen sind bis auf Weiteres verboten. Ausgenommen werden sollen Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen. Eine Ausgangssperre, von der in den vergangenen Tagen immer wieder die Rede war, verhängt die Politik ausdrücklich nicht.
Deutschland ächzt unter der Corona-Krise – doch eine einheitliche Linie hat die Bundesregierung unter Angela Merkel (65, CDU) bisher nicht gefunden. Bundesländer wie Bayern unter CSU-Ministerpräsident Markus Söder (53) haben bereits eine Ausgangssperre beschlossen, während Vizekanzler Olaf Scholz (61, SPD) genau von einer solchen abrät. Am Sonntag berieten deshalb die Spitzenpolitiker und fassten einen Beschluss, der für ganz Deutschland gilt.
24'100 Fälle
Landesweit gibt es bis Sonntag mehr als 24'100 bestätigte Fälle von Menschen, die am Coronavirus erkrankt sind. Gestorben sind über 80 Menschen – Tendenz stark steigend. Auch in Deutschland geht die Angst um, ob das Gesundheitssystem kollabiert, wenn sich immer mehr Menschen anstecken.
Nach dem Beschluss vom Sonntag sind die Menschen in Deutschland angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen ausserhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren. In der Öffentlichkeit ist, wo immer möglich, zu anderen als den Angehörigen aus dem eigenen Hausstand ein Mindestabstand von mindestens 1,5 Meter einzuhalten.
Dafür sind Cafés, Restaurants und Kneipen fortan bundesweit zu schliessen. «Gastronomiebetriebe werden geschlossen», heisst es in dem Beschluss. Die Lieferung und das Abholen mitnahmefähiger Speisen für den Verzehr zu Hause bleibt erlaubt. Geschlossen werden müssen Coiffeursalons, Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Dienstleistungsbetriebe für Körperpflege. (fr/vof/SDA)