Das Versagen des Donald Trump
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Corona-Protokoll des Grauens:Das Versagen des Donald Trump

Corona-Krise in den USA: Vom «Scherz» zum «Nationalen Notstand» – das Protokoll des Grauens
Das Versagen des Donald Trump

Das Coronavirus hat in den USA bereits 87 Menschenleben gekostet. Weil Donald Trump die Gefahr lange Zeit kleingeredet hat, steuert Amerika nun auf eine Katastrophe zu. BLICK zeigt das Protokoll des Grauens.
Publiziert: 17.03.2020 um 04:05 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2020 um 06:00 Uhr
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Experten in den USA sind sich einig: Donald Trump hat im Kampf gegen Coronavirus versagt.
Nicola Imfeld aus San Diego (USA)

Anmerkung der Redaktion: Das Protokoll in aktualisierter Fassung.

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Donald Trump (73) hat in seinen gut drei Jahren als US-Präsident so manchen Skandal praktisch unbeschadet überstanden. Die Corona-Krise könnte dies ändern. Sie überstrahlt in den Vereinigten Staaten derzeit alles: Das öffentliche Leben ist stark eingeschränkt, Bundesstaaten wie Kalifornien oder Washington befinden sich in einem Quasi-Lockdown: Bars, Restaurants, Casinos – alles ist vorübergehend geschlossen.

An der Wall Street kommt es derweil zu Panikverkäufen, zuletzt musste der Handel mehrfach ausgesetzt werden. Am Montag der bisherige Tiefpunkt: Der US-Leitindex Dow Jones fiel um 13 Prozent – der schlimmste Handelstag seit dem Black Monday 1987 war perfekt.

Amerika steuert auf eine Katastrophe zu

Anders als in der abstrakten Russland-Affäre oder dem komplizierten Impeachment-Verfahren sind die Auswirkungen der neuartigen Lungenkrankheit für alle Bürgerinnen und Bürger verständlich, sichtbar und unmittelbar spürbar. Die aktuelle Bilanz am Montagabend (Ortszeit): 4667 Corona-Infizierte und 87 Tote. Für ein grosses Land wie die USA sind das vergleichsweise geringe Werte. Das Problem: Die Zahlen dürften steigen. Die Dunkelziffer wird aufgrund weniger Tests gewaltig sein, befürchten Experten.

Amerika steuert auf eine Katastrophe zu, weil Donald Trump das Problem zu lange kleingeredet und ignoriert hat. Die Folge waren zu wenige Corona-Tests, eine unvorbereitete und verunsicherte Bevölkerung sowie ein veraltetes Gesundheitssystem, das um wichtige Vorbereitungstage gebracht wurde. Einige Experten sind knallhart: Trumps Corona-Politik wird Menschenleben kosten.

BLICK zeigt das Protokoll des amerikanischen Corona-Grauens:

22. Januar: Trump erwähnt in Davos erstmals das Coronavirus

Trump ist in der Schweiz, als der erste Amerikaner vom neuartigen Coronavirus infiziert wird. Der US-Präsident gibt im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos am 22. Januar dem US-Fernsehsender «CNBC» seine erste öffentliche Stellungnahme zum Coronavirus ab. Auf die Frage, ob es derzeit Bedenken wegen einer Pandemie gebe, antwortet Trump: «Nein. Überhaupt nicht. Und wir haben es völlig unter Kontrolle. Es ist eine Person, die aus China kommt, und wir haben es unter Kontrolle. Es wird alles gut werden.»

30. Januar: Trump meint, alles sei unter Kontrolle – WHO widerspricht

Während einer Wahlkampfrede im Bundesstaat Michigan spricht Trump erstmals zu seinen Anhängern über das Coronavirus. «Wir haben es sehr gut unter Kontrolle. Wir haben in diesem Land im Moment sehr wenig Probleme – fünf. Und diese Menschen erholen sich alle erfolgreich.» Am selben Tag erklärt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Coronavirus zu einem «öffentlichen Gesundheitsnotstand von internationaler Bedeutung». Sie gibt 7'818 bestätigte Fälle in der ganzen Welt bekannt.

31. Januar: Trump untersagt Chinesen die Einreise in die USA

Trump ergreift eine aggressive Massnahme gegen das Virus. Es sollte seine einzige Handlung für über einen Monat bleiben. Am 31. Januar untersagt der US-Präsidenten den meisten Ausländern, die kürzlich China besucht hatten, die Einreise in die Vereinigten Staaten. Am gleichen Abend verkündet er in einem Interview auf Fox News: «Wir haben das Virus aus China besiegt.»

5. Februar: Trumps Corona-Tests funktionieren nicht

Die US-Gesundheitsbehörde CDC verschickt Coronavirus-Tests an Labors im ganzen Land. Doch schnell entdecken Experten technische Fehler. Das war zu diesem Zeitpunkt nicht unüblich und kam auch in anderen Ländern vor. Die Trump-Regierung unterlässt es in der Folge aber, funktionierende Corona-Tests von der WHO anzunehmen. Auch lockert der US-Präsident trotz Anfragen privater Krankenhäuser die Vorschriften nicht und hinderte so die Institutionen daran, schnell eigene Tests zu entwickeln. Die Untätigkeit bedeutet, dass die USA im Kampf gegen das Virus hinter Südkorea, Singapur und China zurückfällt. «Wir haben einfach Däumchen gedreht, als das Coronavirus hereinkam», sagt William Hanage, ein Harvard-Epidemiologe.

10. Februar: Trump meint, Coronavirus werde im April «wie ein Wunder» verschwinden

Während die amerikanische Gesundheitsbehörde fieberhaft nach Corona-Test sucht, macht Trump eine steile und faktisch nicht bestätigte These: In einem Interview deutet er an, dass das warme Frühlingswetter das Virus abtöten könnte. «Es sieht so aus, als ob es im April, wenn es ein wenig wärmer wird, auf wundersame Weise verschwinden wird.»

23. Februar: Coronavirus in 30 Ländern, über 78'000 bestätigte Fälle

Mitte Februar ist eine Zeit, in der Trump nicht mehr viel über die neuartige Lungenkrankheit spricht. Seine Botschaft: Das Coronavirus ist ein kleines Problem, und es wird immer kleiner. In Wahrheit wissen weder Trump noch die Experten genau, wie schlimm es um das Land bereits steht. Der Grund: Die USA verfügt immer noch über keine funktionierenden, flächendeckenden Tests. Am 23. Februar erklärt die WHO schliesslich, dass mittlerweile 30 Länder betroffen sind. Zu jenem Zeitpunkt sind über 78'000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

26. Februar: Trump sagt, die Medien würden das Coronavirus überzeichnen

In der letzten Februarwoche reagieren die amerikanischen Märkte erstmals auf die sich abzeichnende internationale Katastrophe. Und wenns der Wall Street schlecht läuft, dann schläft auch Donald Trump nicht gut. Der US-Präsident ändert seine Strategie und beginnt, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Er kritisiert auf Twitter die US-Sender CNN und MSNBC, dass sie mit der Corona-Berichterstattung die Märkte in Panik versetzen würden. Weiter greift er die Demokraten an, die mit ihrer Politik der «offenen Grenzen» für die Infizierten verantwortlich seien.

27. Februar: Trump macht seinen Vize Mike Pence zum Corona-Chef

Es ist die erste Medienkonferenz seit einer gefühlten Ewigkeit, die Trump im ehrwürdigen Presseraum des Weissen Hauses abhält. Dabei ernennt der US-Präsident seinen Vize Mike Pence (60) zum Chef im Kampf gegen das Coronavirus.

28. Februar: Trump nennt das Coronavirus einen «Schwindel»

Es ist der politisch wohl grösste Fehler, den Trump in der Corona-Krise begeht. In einer Wahlkampfveranstaltung vergleicht er das Coronavirus mit der Russland-Affäre und dem Impeachment-Verfahren. «Einer meiner Leute kam zu mir und sagte: 'Mr. President, sie haben versucht, Sie in Russland zu schlagen, Russland, Russland. Das hat nicht so gut funktioniert. Sie konnten es nicht tun. Sie versuchten das Impeachment. Sie versuchten alles. Und das ist ihr neuer Schwindel.'»

29. Februar: Trump sagt, Impfstoff sei «sehr schnell» zur Verfügung

Trump lobt seine Regierung für die «aggressivsten» und «besten» Massnahmen, die ein Land bislang in der Corona-Krise ergriffen habe. Experten widersprechen vehement. Trump fährt dann fort, dass ein Impfstoff «sehr schnell» zur Verfügung stehen würde. Die WHO rechnet frühestens Anfang 2021 damit. Gleichentags stirbt der erste Amerikaner in einem Spital im Bundesstaat Washington am Coronavirus.

2. März: Trump meint, Coronavirus sei weniger schlimm als die Grippe

Die Forderungen werden immer lauter, dass Trump Empfehlungen für die Risikogruppe – ältere Personen und Menschen mit Vorerkrankungen – herausgeben sollte. Der US-Präsident lehnt ab. Stattdessen gibt er gar zu Bedenken, dass das Coronavirus weniger schwerwiegend sei als die Grippe. «Wir sprechen von einer viel geringeren Anzahl von Todesfällen als bei der Grippe. Ja es ist sehr mild!»

6. März: Trump sagt, jeder könne einen Test bekommen – und stellt sich als Super-Arzt dar

Noch immer gibt es in den USA bei Weitem nicht genügend Corona-Tests. Trump sieht das anders, widerspricht den Experten in Washington, in dem er sagt: «Jeder, der einen Test benötigt, kann einen bekommen.» Dann fährt er mit wirren Aussagen fort. Er verstehe viel von Medizin, so Trump. «Die Leute sind wirklich überrascht, dass ich dieses Zeug verstehe.» Jeder der Ärzte der Gesundheitsbehörde hätte ihn gefragt: «Woher wissen Sie so viel darüber?» Der US-Präsident lieferte auch prompt eine Erklärung. Er habe eine natürliche Begabung dafür. Das Medizinwissen liege in der Familie. «Ich habe einen grossen, supergenialen Onkel», so Trump.

11. März: Trumps Fernsehansprache und der lang ersehnte Kurswechsel

Es muss ein höchst ungewöhnlicher Anlass sein, wenn alle grossen amerikanischen TV-Sender dem Präsidenten Zeit für eine live übertragene Fernsehansprache gewähren. So geschehen am Mittwochabend, 11. März. Trump wechselt endlich seinen Kurs, scheint das Coronavirus nun ernst zu nehmen. Er verhängt ein Einreiseverbot für Europäer im Schengen-Raum – einschliesslich der Schweiz. Wenige Tage später sollten auch Grossbritannien und Irland dazu kommen. Zum Zeitpunkt von Trumps Fernsehansprache haben die USA bereits über 1000 Infizierte und mehr als 30 Todesopfer zu beklagen.

13. März: Trump ruft den Nationalen Notstand aus

Die Wall Street hat zwei katastrophale Wochen hinter sich – die Verluste sind bereits in dreistelliger Milliardenhöhe. Mittlerweile hat die WHO die Ausbreitung des Coronavirus als Pandemie eingestuft. Und Trump zieht nach – verhängt den Nationalen Notstand über sein Land.

16. März: Trump verkündete einschneidende Massnahmen

Alle Amerikaner sollen in den kommenden 15 Tagen auf nicht notwendige Reisen verzichten. Als Teil der verschärften Richtlinien fordert Trump ausserdem dazu auf, auf Besuche von Bars und Restaurants zu verzichten und Ansammlungen von mehr als zehn Menschen zu vermeiden. Die Corona-Krise könne bis in den Juli oder August andauern, sagte der Präsident. Weiter lobte er seine Reaktion auf die Krise. Auf die Frage eines Reporters, wie er seine Reaktion auf einer Skala von eins bis zehn bewerten würde, sagt Trump: «Ich würde sie mit zehn bewerten. Ich denke, wir haben grossartige Arbeit geleistet.»

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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