Claudia Roth verschwieg Mega-Reise
Deutsche Grüne jettet fürs Klima einmal um die Welt

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (65) legte 41'000 Flugkilometer zurück, um sich ein Bild vom Klimawandel zu machen. Die Spitzen-Grüne verschwieg die Reise, bis Journalisten darauf aufmerksam wurden.
Publiziert: 13.04.2019 um 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2019 um 16:34 Uhr
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Die deutsche Grünen-Politikerin Claudia Roth sorgt mit einer gigantischen Flugreise für Aufsehen.
Foto: DUKAS

Im Jahr 2019 dreht sich bislang alles ums Klima. Am Samstag vor einer Woche gingen schweizweit in 20 Städten rund 50'000 Menschen auf die Strasse, um sich für das Klima der Zukunft einzusetzen. Nicht nur in der Schweiz wird die Debatte um den Klimawandel hitzig geführt.

Auch im Nachbarland Deutschland beschäftigt der Kampf gegen Abgase und Luftverschmutzung die Politik und Bevölkerung. Um in der Debatte über die Erderwärmung kompetent mitreden zu können, stieg die Grüne-Politikerin und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (63) ins Flugzeug und jettete einmal um die Welt. 

Wie die «Bild»-Zeitung heute aufdeckt, reiste Roth im Februar dieses Jahres nach Bangladesch, Kiribati und auf die Fidschi-Inseln. Das macht insgesamt 41'000 Flugkilometer, was in etwa einer Reise um die Erde entspricht. 

Auslöser für die Reise war eine Einladung der Parlamentarischen Versammlung von Fidschi, wie ein Mitarbeiter von Claudia Roth der Zeitung bestätigte. Begleitet wurde die 63-Jährige von Parteifreund Frithjof Schmidt (65) und Matthias Zimmer, Abgeordneter der CDU. 

Von Berlin einmal um die Welt und wieder zurück

Die erste Etappe ihrer Reise genoss das klima-bewusste Trio in der Business Class. Von Berlin gings nach Bangladesch. Drei Tage später folgte der umständliche Weiterflug nach Kiribati. Dazwischen mussten Roth und Co. drei Zwischenstopps einlegen – im australischen Brisbane, auf den Salomonen und Nauru. 

Der Grund für den Abstecher nach Kiribati begründete der Mitarbeiter der Spitzen-Grünen damit, dass die 33 Korallenatolle im Südpazifik am meisten vom Klimawandel bedroht seien, da sie sehr flach auf Höhe des Meeresspiegels lägen. Claudia Roth wollte sich davon vor Ort informieren lassen. Ihr Aufenthalt in Kiriwati dauerte vier Tage. 

Nach eineinhalb Wochen steuerte das Trio dann endlich ihr eigentliches Ziel an: die Fidschi-Inseln. Vier Tage lang machten sich die Politiker ein Bild von der klimabedingten Umsiedelung ganzer Fischerdörfer, die dem steigenden Meeresspiegel weichen müssen. Die Rückreise führte dann über Sydney zurück nach Berlin.

Öko-Bilanz ist verheerend

Die Kosten schätzt die «Bild» bei sparsamster Buchung auf knapp 10'000 Euro für den Steuerzahler. Schlimmer ist die Öko-Bilanz von Roth und ihren Kollegen: Der CO2-Anteil pro Person betrage, wohlwollend gerechnet, etwa 17 Tonnen. 

Pikant: Bis zur Anfrage der Zeitung am Freitagmittag verlor Claudia Roth auf ihrer Internetseite kein Wort über den Mega-Trip. Am Nachmittag erschien plötzlich ein Report: Die Reise habe sich für sie auf jeden Fall gelohnt, so die Grüne-Politikerin. «Eines machte die Reise besonders deutlich: Die Dringlichkeit, unverzüglich global umzusteuern.» (nim)

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