Wie kann man eine Tragödie am besten verarbeiten? Indem man darüber lacht! Der Brexit, bei dem inzwischen vor lauter Chaos keiner mehr versteht, was die Briten eigentlich wollen, ist daher bester Nährboden für britische Comedians und Medien.
Auf vielen kleinen Bühnen sowie auf sozialen Medien schiessen Komiker aus vollen Rohren. So witzelt etwa Comedian Leo Kaerse: «Ich habe gegen den Brexit gestimmt, nicht nur aus politischen Gründen, sondern weil meine Mutter nach Spanien gezogen ist und ich nicht will, dass sie zurückkommt.»
Auch andere Sprüche machen die Runde:
«James Bond-Filme werden künftig rund ein Drittel länger dauern, weil 007 mit seinem britischen Pass in den Visa- und Zollkontrollen viel länger brauchen wird.»
«Der Brexit ist wie der Abschied von Geri Halliwell von den Spice Girls, weil sie glaubte, mit einer Solokarriere mehr Erfolg zu haben.»
«Mittlerweile kann es Indien nicht fassen, dass es mit einer Abstimmung möglich gewesen wäre, dass die Briten gehen.»
«Ein Engländer, ein Schotte, ein Waliser und ein Nordire sind in einer Bar. Der Engländer will gehen, also müssen alle andern auch gehen.»
Brexit ein zu ernstes Thema?
Ja selbst auf höchster politischen Ebene werden die Briten veräppelt. Die französische EU-Ministerin Nathalie Loiseau (54) scherzte, sie habe ihre Katze «Brexit» getauft. Der Grund: Sie miaue immer laut, um raus zu wollen, bleibe aber drin, wenn sie ihr die Türe öffne.
Nicht immer aber ist es für die Comedians leicht, das Publikum zum Lachen zu bringen. Für viele Briten ist der Brexit ein doch zu ernstes Thema, um sich darüber zu amüsieren. So schreibt Satiriker Marcus Brigstocke auf Facebook: «Zum ersten Mal überhaupt auf einer Tour gehen jeden Abend Leute raus – keine Massen, aber ein paar.»
Josie Parkinson, die wegen des Brexit vor einem Jahr von der Insel nach Berlin ausgewandert ist, hat teilweise Mühe, Pointen zu finden. Gegenüber «spiegel.de» sagte sie: «Die Leute denken, dass der Brexit tolles Material für Comedy hergebe. Aber wenn es dich persönlich betrifft, ist es manchmal schwierig, das Witzige daran zu finden.»
Am 23. Juni 2016 stimmten 51,9 Prozent der Briten für den Austritt aus der EU. Seit diesem Zeitpunkt fand zwischen der EU und Grossbritannien aber auch innerhalb des Vereinigten Königreichs ein langwieriger politischer Prozess der Kompromissfindung statt. Mehrere Abgeordnete und sogar Premierminister traten aufgrund der Vertragsverhandlungen zurück. Am 31. Januar 2020 trat Grossbritannien schliesslich aus der EU aus.
BLICK zeigt die wichtigsten Stationen des chaotischen Prozesses seit dem Austrittsvotum der Briten auf.
Am 23. Juni 2016 stimmten 51,9 Prozent der Briten für den Austritt aus der EU. Seit diesem Zeitpunkt fand zwischen der EU und Grossbritannien aber auch innerhalb des Vereinigten Königreichs ein langwieriger politischer Prozess der Kompromissfindung statt. Mehrere Abgeordnete und sogar Premierminister traten aufgrund der Vertragsverhandlungen zurück. Am 31. Januar 2020 trat Grossbritannien schliesslich aus der EU aus.
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