Brian Acton verkaufte Messenger für 19 Milliarden an Zuckerberg
WhatsApp-Gründer fordert User auf, ihr Facebook zu löschen

WhatsApp-Mitgründer Brian Acton fordert seine Follower unter dem Hashtag #deletefacebook dazu auf, ihr Konto auf der Social-Media-Plattform zu löschen. Ein weiterer Schlag für Mark Zuckerberg nach dem Camebridge-Analytica-Skandal.
Publiziert: 21.03.2018 um 04:42 Uhr
|
Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:47 Uhr
1/6
Brian Acton, der Co-Gründer von WhatsApp, fordert seine Follower per Twitter auf, ihr Facebook zu löschen.
Foto: Reuters

«Es ist Zeit. Löscht Facebook». Mit diesen Worten fordert Brian Acton (46), der Co-Founder von WhatsApp, seine Follower auf Twitter auf, sich von der Social-Media-Plattform zu verabschieden.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Zusammen mit dem Programmierer Jan Koum machte er den Kurznachrichtendienst WhatsApp zu einem gigantischen Unternehmen – und verkaufte es 2014 für 19 Milliarden Dollar an Facebook.

2017 stieg Acton bei WhatsApp aus - und beim Messenger-Dienst Signal ein. Er legte grossen Wert auf Verschlüsselung und Datensicherheit und wollte «eine nachhaltige Technologie schaffen, die die Nutzer respektiert und nicht darauf angewiesen ist, ihre persönlichen Daten wie Ware zu verkaufen.» Das schrieb Acton in einem Blogeintrag und stellte sich so klar gegen das Geschäftsmodell von Facebook. 

Dass er die Plattform nun komplett boy­kot­tie­rt und seine Follower dazu auffordert das Gleiche zu tun, dürfte für Facebook-Chef Mark Zuckerberg (33) ein weiterer herber Schlag sein.

Datenskandal bei Facebook

Facebook macht zurzeit mit einem riesigen Datenskandal um die britische Analysefirma Cambridge Analytica auf sich aufmerksam. Die Firma, die nach Angaben ihres inzwischen suspendierten Chefs Alexander Nix einen Grossteil des Wahlkampfs für US-Präsident Donald Trump bestritten hat, soll Facebook Daten von bis zu 50 Millionen Menschen missbraucht haben. (BLICK berichtete)

Nix hatte einem angeblichen Kunden gegenüber Angaben zu den Verbindungen seines Unternehmens zu Trump gemacht. Der vermeintliche Kunde entpuppte sich als britischer Fernsehreporter von Channel 4. Unter anderem will Nix Trump persönlich mehrere Male getroffen haben. Nix selbst erklärte, er habe nur ein Spiel gespielt.

Facebook sei sich des Ernsts der Lage bewusst

Facebook hat auf den Datenskandal mit Bedauern reagiert. Zuckerberg und alle Verantwortlichen seien sich des Ernsts der Lage bewusst, heisst es in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung von Facebook.

«Das gesamte Unternehmen ist entsetzt darüber, dass wir hintergangen wurden», heisst es weiter. Facebook werde alles tun, um seine Richtlinien durchzusetzen und die Informationen der Nutzer zu schützen.

Trotzdem wird die Luft für Facebook dünn. US-Investoren haben bereits eine erste Klage gegen den Internet-Konzern eingereicht. Laut der «Los Angeles Times» wird Facebook in der am Dienstag eingereichten Beschwerde ausserdem vorgeworfen, die eigenen Datenschutzvorschriften verletzt zu haben. (paf)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?