Warenverkehr wird problematisch
Behörde warnt vor Medikamentenengpässen bei No-Deal-Brexit

Ein Bericht des britischen Rechnungshofs hat erneut Zweifel aufkommen lassen, ob Grossbritannien für einen ungeregelten EU-Austritt am 31. Oktober vorbereitet ist. Die Behörde warnte vor Medikamentenengpässen.
Publiziert: 27.09.2019 um 15:58 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2019 um 15:59 Uhr
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Britische Behörden warnten wegen Lieferschwierigkeiten bei einem No-Deal-Brexit könnte es zu Engpässen bei Medikamenten kommen. (Symbolbild)

«Es besteht ein Risiko von Verzögerungen bei Lieferungen für den Gesundheits- und Pflegebereich, sollte Grossbritannien die EU ohne Abkommen verlassen», hiess es in einer Mitteilung am Freitag.

Trotz grosser Anstrengungen bis zum Austrittsdatum am 31. Oktober sei noch «erhebliche Arbeit» zu erledigen. Beispielsweise habe das Gesundheitsministerium noch keinen vollständigen Überblick über Lagerbestände bei Herstellern und Händlern pharmazeutischer Produkte.

Lieferschwierigkeiten über Ärmelkanal

Von 12'300 in Grossbritannien verwendeten Medikamenten kommen schätzungsweise 7000 aus oder über die EU ins Land. Nach Annahmen der Regierung könnte der Warenverkehr über den Ärmelkanal aber vom ersten Tag eines ungeregelten EU-Austritts an um 40 bis 60 Prozent einbrechen. Problematisch sei auch, dass die von der Regierung angekauften Lieferkapazitäten erst Ende November vollständig zur Verfügung stünden.

Johnson will unbedingt aus der EU

Grossbritannien soll nach dem Willen von Premierminister Boris Johnson die EU am 31. Oktober notfalls auch ohne Abkommen verlassen - obwohl ein Gesetz den Regierungschef dazu verpflichtet, einen Antrag auf Verlängerung der Brexit-Frist zu stellen, sollte bis zum 19. Oktober kein Deal ratifiziert sein. Wie Johnson das Gesetz umgehen will, ist unklar. (SDA)

Brexit-News

Am 23. Juni 2016 stimmten 51,9 Prozent der Briten für den Austritt aus der EU. Seitdem findet ein langwieriger Prozess der Kompromissfindung zwischen britischer Politik und der EU statt. Am 31. Januar 2020 treten die Briten offiziell aus der EU aus. Behalten Sie den Überblick im Brexit-Chaos mit dem Newsticker von Blick.ch.

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