Der «Antifaschisten-Prozess» schlug weltweit Schlagzeilen: Neun Linksextremisten mussten vor Gericht, weil sie ihrer Gewalt an einer Kundgebung im Mai 2016 freien Lauf liessen. Demonstriert wurde gegen den Hass auf Polizisten – eine Gruppe von militanten Gegendemonstranten machte das pure Gegenteil.
Mit dabei war der Schweizer Joachim L.*: Er warf brutal einen Brandsatz in ein Polizeiauto, nachdem sechs weitere Männer zuvor mit Metallstangen auf das Auto und die Fensterscheiben einschlugen.
Heute wurden sie verurteilt. Joachim L., ein Zürcher der in Genf wohnte, wurde von einem Pariser Gericht als Haupttäter zu einer Haft von sieben Jahren verurteilt. Die Richter fällten das Urteil in seiner Abwesenheit, der Mann gilt als untergetaucht – gegen ihn besteht ein Haftbefehl. Er ist gemäss der «Tribune de Genève» in Genf als anarchistischer und antifaschistischer Aktivist bekannt.
Sechs weitere Männer erhielten 1 bis 5 Jahre Haft auf Bewährung. Sie wurden für schuldig befunden, die Scheiben des Wagens eingeschlagen und einen der beiden Polizisten mit einer Metallstange attackiert zu haben.
Die Tat ereignete sich am Rande einer Kundgebung, die sich gegen den Hass auf Polizisten richtete. Die Verurteilten gehörten zu einer Gruppe militanter Gegendemonstranten, die sich als «Antifaschisten» sehen. Eine Videoaufnahme des Angriffs und des brennenden Wagens verbreitete sich im Internet und wurde hunderttausende Male geklickt. (SDA/rad)
* Name der Redaktion bekannt