Plötzlich geht die Klappe auf und reisst mir den Boden unter den Füssen weg. Mit 50 km/h sause ich eine farbige Röhre hinunter. Dann muss ich die Augen schliessen. Wasser schiesst mir ins Gesicht. Es geht hin und her, durch mehrere Kurven. Adrenalin-Kick pur! Die wilde Rutschpartie endet in einem Wasserbecken. Ich fliege förmlich hinein. Das Gefühl? Überwältigend.
Der «Vildfal» ist nur eine der 25 Attraktionen in der neuen Wasserwelt im Europa-Park. Ihr Name: Rulantica. Das bisher grösste Projekt in der Geschichte des deutschen Vergnügungsparks. Umgerechnet 197 Millionen Franken kostete die Anlage. Eine neue Dimension für die Europa-Park-Familie Mack, wie Patron Roland Mack im Gespräch mit BLICK vor zwei Wochen verriet.
Trolle, ein Eispalast und vieles mehr
Auf 32'000 Quadratmetern entstand eine mystische nordische Welt mit Trollen, Meermenschen und natürlich jeder Menge Rutschen. Insgesamt 17 Stück sind es. Aber nicht nur Rutsch-Fans kommen in Rulantica auf ihre Kosten. Wer möchte, kann sich im XXL-Wellenbad treiben lassen, an der Poolbar Cocktails geniessen oder in der «Skog Lagune» entspannen.
Neun Themenwelten gibt es zu erkunden – jede liebevoll gestaltet. Schnell fällt auf: Alles im Park ist sehr detailverliebt. Egal, wo man hinschaut, gibts etwas zu entdecken. Angefangen vom Wasserspielplatz für Kinder «Trøllda», bei dem Kinder an Trollen und verwunschenen Bäumen vorbeisausen. Bis hin zu «Vinterhal» (einem Eispalast) ist Rulantica wunderbar durchkomponiert.
Und natürlich gibt es auch etwas zu essen – für einmal ohne nordische Spezialitäten. Das Angebot ist klassisch und schmeckt. Es gibt Pizza, Nudeln, Pommes. Wer es leichter mag, kann sich auch einen Salat bestellen.
Kein spontaner Besuch möglich
Lohnt sich also ein Besuch in Rulantica? Ja, besonders für Familien. Der Wasser-Spass hat allerdings seinen Preis. Ein Ticket kostet für Erwachsene umgerechnet 42 Franken. Kinder (zwischen vier und elf Jahren) zahlen 35 Franken. Und: Wer spontan die Wasserwelt erleben will, bleibt auf dem Trockenen sitzen. Karten gibt es nämlich nur online – und sie müssen vorher gekauft werden. Ein Nachteil gegenüber dem Europa-Park. Dafür hat die Wasserwelt das ganze Jahr über geöffnet – anders als der Freizeitpark gleich nebenan.
Und: Wer den gleichen Dauer-Adrenalin-Kick wie im Europa-Park sucht, könnte enttäuscht werden. Einzig die Falltür-Rutsche «Vildfal» bietet den nötigen Thrill. Dafür schnellt hier der Puls mal so richtig in die Höhe. Diesen magischen Moment, als sich die Klappe unter mir öffnete und ich mit 50 Sachen nach unten donnerte, werde ich auf jeden Fall nicht so schnell vergessen.