Ein Schweizer getötet und eine Schweizerin verletzt
Video zeigt Angriff auf Bike-Gruppe in Tadschikistan

Bei einem Angriff auf Touristen in Tadschikistan sind vier Menschen getötet worden. Unter ihnen auch ein Schweizer. Eine weitere Schweizerin wurde verletzt.
Publiziert: 30.07.2018 um 10:57 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:24 Uhr
Schweizer Velo-Fahrer in Tadschikistan getötet
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Video zeigt Überfall:Schweizer Velo-Fahrer in Tadschikistan getötet

Grausamer Angriff auf Touristen: In Tadschikistan ist am Sonntag ein Schweizer getötet und eine Schweizerin verletzt worden. Dies bestätigt das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) gegenüber BLICK. Insgesamt sind vier Menschen getötet worden. Die Angreifer hätten «Messer und Schusswaffen» dabei gehabt, sagte Innenminister Ramason Hamro Rahimsoda am Montag in der Hauptstadt Duschanbe.

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Wurde in Tadschikistan angegriffen: das Schweizer Paar Mario F. und Marianne G.
Foto: zVg

Von den anderen Todesopfern stammen zwei aus den USA und eines aus den Niederlanden. Die Polizei schloss einen «Terrorakt» nicht aus. Neben der Schweizerin wurde zudem eine weitere Person verletzt. «Wir ermitteln in alle Richtungen», sagte er weiter. «Wir können nicht sagen, ob es sich um einen Terrorakt handelt.»

«Das EDA leistet konsularischen Schutz», sagt Sprecherin Silvia Müller zu BLICK. «Es steht in Kontakt mit der verletzten Schweizerin, den Angehörigen sowie den lokalen Behörden, welche zurzeit die Umstände und Motivation dieses Vorfalls abklären.»

Ein Franzose blieb unversehrt

Gemäss aktuellen Erkenntnissen sind die Täter mit einem Auto in die Gruppe von Velofahrern gerast. Danach seien sie ausgestiegen und hätten sie mit Messern und Schusswaffen angegriffen. Ein von «RadioFreeEurope» veröffentlichtes Augenzeugen-Video zeigt einen Teil des Angriffs.

Eines der beiden verwundeten Opfer sei durch einen Messerstich verletzt worden, sagte der Innenminister. Der Zustand des Opfers sei stabil. Ein siebtes Mitglied der Radfahrergruppe, ein Franzose, sei unversehrt geblieben und werde von der Polizei befragt.

Das Motiv der Täter ist nicht bekannt. «Die Hintergründe dieses Vorfalls sind im Moment noch unklar», heisst es beim EDA. Falls es sich um eine terroristische Tat handle, würde dies in den Reisehinweisen vermerkt werden.

Der tadschikische Präsident Emomali Rahmon hat den Staatchefs der Heimatländer der Opfer sein Bedauern ausgedrückt – neben Bundespräsident Alain Berset ging die Nachricht auch an US-Präsident Donald Trump und dem niederländischen König Willem-Alexander. Man werde alles tun, um die Verantwortlichen zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.

Polizei jagt drei weitere Verdächtige

Zunächst sprachen die Behörden des zentralasiatischen Landes von einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht. Noch immer herrscht Verwirrung darüber, was genau passiert ist. In der offiziellen Version ist zum Beispiel von einem Auto die Rede, Augenzeugen wollen aber zwei beteiligte Autos gesehen haben. Der Angriff ereignete sich im Bezirk Danghara, 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Duschanbe auf dem bei Velotouristen beliebten Pamir Highway.

Tadschikistan ist die ärmste der ehemaligen Sowjet-Republiken und wird seit 1992 autoritär von Präsident Emomali Rakhmon regiert. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Muslime. 

Die tadschikische Polizei sucht nach dem Angriff noch immer nach drei Männern im Alter von 18, 19 und 21 Jahren. In einer öffentlichen Fahndung mit Passfotos der Verdächtigen versprechen die Behörden hohe Belohnungen für Hinweise, die zur Verhaftung von Zafarjon Safarov (18), Asomuddin Majidov (19) und Jafariddin Yusupov (21) führen.

Yusupov ist der der Halter des Daewoo Leganza mit dem die Attacke auf die Velo-Touristen verübt wurde. Das zum Wagen gehörige Kontrollschild wurde vor Ort gefunden.

Die Behörden gehen hart gegen religiösen Fundamentalismus vor. 2015 machte Tadschikistan mit radikalen Massnahmen wie erzwungenen Bartrasuren und Einschränkungen für die Pilgerreise nach Mekka von sich Reden. (rey/rad/SDA)

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