Dieser Käfig schenkt den Rettern neue Hoffnung
0:47
Neue Hoffnung?Dieser Käfig schenkt den Rettern neue Hoffnung

Der 60-Meter-Tunnel ist gegraben
Diese Kapsel soll Julen (2) hoch holen

Die Rettungsaktion des zweijährigen Julen soll bald ein Ende nehmen. Am Montagabend hatten sich die Retter endlich 60 Meter in die Tiefe gegraben. Wenn der Tunnel stabil genug ist, wollen sie sich mit Spitzhacken zum Buben graben.
Publiziert: 21.01.2019 um 11:08 Uhr
|
Aktualisiert: 22.01.2019 um 10:24 Uhr
1/43
Der kleine Julen (†2) ist tot.
Foto: HGM-PRESS
Nicole Bruhin

Ein weiterer Tag ist um, und noch immer steckt Julen (2) in einem schmalen Schacht im andalusischen Totalan (Spanien) fest – seit mittlerweile mehr als einer Woche. Doch nach 55 Stunden ist es den Rettern endlich gelungen, den 60 Meter tiefen horizontalen Tunnel fertigzugraben. Die Aufgabe hatte sich wegen massivem Gestein als zäh und zeitintensiv herausgestellt.

Um 21.30 Uhr am Montagabend vermeldeten «El Pais» und andere spanische Medien, dass die Grabung des Tunnels abgeschlossen sei. «Endlich», liessen Mitglieder des Rettungsteams verlauten. Jetzt muss noch Schutt abgetragen und der Tunnel gesichert werden. Das soll laut den Verantwortlichen rund neun Stunden dauern, also praktisch die ganze Nacht.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Danach wollen sich die ersten Retter in einem Käfig abseilen lassen. Von dort sollen Helfer von Hand einen horizontalen Tunnel bis in den Schacht graben, in den das Kind gestürzt ist. Acht Experten für Bergbaurettung sollen diese Aktion meistern. Sie werden in einer Rettungskapsel mit einem Durchmesser von 1,05 Metern und einer Höhe von 2,5 Metern absteigen. Jeweils drei Leute haben im korbartigen Käfig Platz. Die acht Bergleute werden sich in 30-Minuten-Schichten abwechseln. Von Hand werden sie sich bis Julen mit Spitzhacken durchschlagen.

Entworfen wurde dieser Käfig von Julián Moreno, dem technischen Direktor der Feuerwehr Málaga. Eine Schmiede aus der Gemeinde Alhaurín de la Torre hat diese im Eiltempo angefertigt.

Julens Vater José Rosello ist offenbar auch am Ort des Unglücks eingetroffen. Wie «El Pais» berichtet, war er im Gespräch mit der Polizei.

2-Jähriger Julen fällt beim Spielen in 100-Meter-Schacht
2:03
Spanien bangt um Jungen:2-Jähriger Julen fällt beim Spielen in 100-Meter-Schacht

Schaffen es die Retter am Dienstag zu Julen?

Die gesamte Rettungsaktion sollte nicht mehr länger als 24 Stunden dauern – die Experten könnten also am Dienstag bis zum Jungen vorstossen. Doch es wurden schon mehrere ähnliche Prognosen nicht eingehalten. Ob es diesmal anders ist?

Zuvor trugen Arbeiter bereits 35'000 Kubikmeter Erde und Steine ab. Vom Boden lagen bislang keine geologischen Untersuchungen vor. 

Die Hoffnung bleibt

Videoaufnahmen aus dem Schacht zeigen, dass er am Ende mit Erde verstopft ist. Experten meinen, dass diese jedoch Luft durchliesse, damit Julen atmen könne. Die Retter geben die Hoffnung deshalb nicht auf. Jedoch weiss niemand, ob der Zweijährige noch lebt.

Tragisch: 2017 hatten Julens Eltern bereits ihr erstes Kind verloren. Es war an einem Herzfehler gestorben.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?