Bald 100'000 Corona-Tote in den USA
«New York Times» ehrt Pandemie-Opfer mit ungewöhnlicher Titelseite

Die Titelseite der «New York Times» ist am Sonntag den amerikanischen Opfern der Coronavirus-Pandemie gewidmet: Die Zeitung hat in sechs Spalten ganzseitig die Namen von Hunderten Verstorbenen abgedruckt.
Publiziert: 24.05.2020 um 01:54 Uhr
|
Aktualisiert: 24.05.2020 um 05:29 Uhr

In der Ausgabe stehen insgesamt 1000 Namen aus veröffentlichten Nachrufen und jeweils ein persönlicher Satz zu den Opfern. «Die 1000 Menschen hier stellen nur ein Prozent der Opfer dar. Keiner von ihnen war nur eine Statistik», schrieb die Zeitung auf der über Twitter veröffentlichten Titelseite. Die Überschrift, die sich von links nach rechts über die ganze Seite erstreckte, lautete: «Fast 100 000 Tote in den USA, ein unermesslicher Verlust».

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Am 31. März hatte US-Präsident Donald Trump vor bis zu 240'000 Corona-Opfern gewarnt. Anfang Mai korrigierte er seine Prognose auf 100'000 Opfer herunter - eine Zahl, die die Vereinigten Staaten demnächst erreichen dürften.

Soweit 97'000 Todesfälle

Nach Daten der Universität Johns Hopkins sind in den USA bis Samstagabend (Ortszeit) gut 1,6 Millionen bekannte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und rund 97'000 Todesfälle gemeldet worden. Der neue Erreger Sars-CoV-2 kann die vor allem für ältere Menschen sehr gefährliche Lungenkrankheit Covid-19 auslösen.

«Zahlen alleine können nicht die Auswirkungen des Coronavirus auf Amerika messen, sei es die Zahl der behandelten Patienten, unterbrochener Jobs oder zu früh beendeter Leben», schrieb die «New York Times». Unter den 1000 geehrten Opfern waren unter anderem folgende Menschen beschrieben:

  • Dante Dennis Flagello (62 Jahre alt) aus Rome im Bundesstaat Georgia, dessen »grösste Errungenschaft die Beziehung mit seiner Frau war».
  • Thomas E. Anglin (85) aus Cumming in Georgia «schaffte viele wunderbare Erinnerungen für seine Familie».
  • Joseph W. Hammond (64) aus Chicago im Bundesstaat Illinois «gab seinen Beruf auf, um sich um seine Eltern zu kümmern».
  • Lynne Sierra (68) aus dem Ort Roselle in Illinois war «eine Grossmutter, die immer voller Ideen war».
  • José Díaz-Ayala (38) aus Palm Beach im Bundesstaat Florida «hat 14 Jahre dem Büro des Sheriffs des Bezirks Palm Beach gedient». (SDA/kes)
Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?