In australischem Zoo
Schwule Pinguine werden Eltern

Sphenmagic: So heisst das Küken der beiden männlichen Pinguine Sphen und Magic. Sie haben zusammen ein Ei ausgebrütet, am 19. Oktober ist nun das Küken geschlüpft.
Publiziert: 26.10.2018 um 15:20 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2018 um 16:48 Uhr
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Elternglück für zwei männliche Pinguine in Australien.
Foto: REUTERS

Die beiden Eselspinguine Sphen und Magic brüteten erfolgreich ein Junges aus und geniessen ihren Rolle als Eltern in vollen Zügen, wie das Sea Life Aquarium in Sydney am Freitag mitteilte. Das Junge schlüpfte am 19. Oktober und wog zarte 91 Gramm, als es das Licht der Welt erblickte. Sphen und Magic kümmerten sich abwechselnd um das Kleine.

Zuerst mussten sie eine Attrappe ausbrüten

Im Aquarium waren die beiden männlichen Pinguine aufgefallen, weil sie stets zusammen watschelten und gemeinsam schwimmen gingen. Gemeinsam bauten sie sogar ein Nest aus Steinen. Die Tierpfleger legten ihnen zunächst ein unechtes Ei ins Nest, um zu sehen, ob sich die beiden darum kümmern. Als sie das meisterten, bekamen sie ein echtes Ei zum Ausbrüten.

«Baby Sphengic hat jetzt schon unsere Herzen gestohlen! Wir lieben es, den stolzen Eltern dabei zuzusehen, wie sie ihr Küken verhätscheln und sich abwechselnd um es kümmern», sagte die Chefin der Pinguinabteilung des Zoos, Tish Hannan.

Sphengic ist aber nur ein Kosename für den kleinen Pinguin. Der offizielle Name des Kükens soll festgelegt werden, wenn sichtbar wird, ob es sich um ein Weibchen oder ein Männchen handelt. Dann will der Zoo nach eigenen Angaben die Öffentlichkeit in die Namenssuche einbeziehen.

Tief verbundenes Paar

Das gleichgeschlechtliche Pinguin-Paar sei tief miteinander verbunden, sagte Tish Hannan der Nachrichtenagentur AFP. «Sie erkennen gegenseitig ihre Rufe und Gesänge.» Nur solche Paare könnten sich wiederfinden, wenn sie getrennt würden.

Anders als bei vielen Säugetier-Arten teilen sich männliche und weibliche Pinguine ihre Elternpflichten genau zur Hälfte auf. Deshalb gebe es zwischen Männchen und Weibchen auch keinen Unterschied im Brutverhalten, erläuterte Hannan. Gleichgeschlechtliche Paare seien in der Balz nicht ungewöhnlich.

In freier Wildbahn sind allerdings Junge unwahrscheinlich – unzufrieden suchen sich solche Pinguine deshalb häufig einen neuen Partner. «Weil wir Sphen und Magic die Möglichkeit zu einer erfolgreichen Brutzeit gegeben haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie sich im nächsten Jahr wieder einander zuwenden», sagte Hannan.

Nicht die einzigen schwulen Pinguin-Eltern

Es ist nicht das erste Mal, dass gleichgeschlechtliche Pinguine in Gefangenschaft Eier adoptieren und Eltern werden. Ähnliches ist bereits in einer Reihe Zoos weltweit gelungen. 2009 wurden im Zoo von Bremerhaven die Pinguine Z und Vielpunkt zu stolzen Vätern. (SDA)

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