Nach dem Fund des Leichnams einer jungen Frau im französischen Grenzgebiet zur Waadt im Dezember 2016 scheint der Fall aufgeklärt. Gemeinsame Ermittlungen zwischen Frankreich und der Schweiz führten zu einer Festnahme.
Am Dienstag wurde ein Tatverdächtiger verhaftet, wie die Staatsanwältin des Départements Doubs (F), Edwige Roux-Morizot, am Donnerstag gemeinsam mit dem Waadtländer Staatsanwalt Christian Buffat in Besançon (F) bekanntgab. Die Rumänin wurde im Waadtländer Dorf Sullens getötet und erst später nach Frankreich gebracht.
Sie wurde brutal zusammengeschlagen
Der Leichnam der jungen Frau war am 15. Dezember 2016 von Forstarbeitern in einem Wald im Dorf Frasnois (F) aufgefunden worden, ungefähr 40 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Die Frau war nackt im Wald zurückgelassen worden.
Der Leichnam wies 26 Messerstiche auf, die jedoch nicht zum Tod geführt haben sollen. Gemäss den Resultaten der Autopsie verstarb die Frau an schweren Verletzungen am Gesicht. Sie war derart heftig geschlagen worden, dass ihre Gesichtszüge nicht mehr erkennbar waren.
Die französische Polizei rekonstruierte ein Porträt mittels eines digitalen 3D-Erfassungssystems. Die Ermittlungen gestalteten sich auch deshalb als enorm schwierig, weil die junge Frau nirgends als vermisst gemeldet worden war. Ihre Identität sowie der mutmassliche Täter konnten erst dank der grenzüberschreitenden Ermittlungen geklärt werden.
Täter bestreitet 18-Jährige getötet zu haben
Die Ermittlungen kamen in der Schweiz ins Rollen, nachdem eine Sparziergängerin in Sullens VD die Identitätskarte der Rumänin gefunden hatte, wie die Waadtländer Polizei weiter angab. Die Rumänin hielt sich vor der Bluttat in der Region Lausanne auf.
Sie war jedoch seit November 2016 nicht mehr gesehen worden. Am Tatort konnte mehrere Monate nach dem Fund der Identitätskarte ein DNA-Profil gefunden werden. Dank diesem Profil kam es zur Verbindung mit dem inzwischen in Frasnois (F) tot aufgefundenen Opfer.
Die grenzüberschreitenden Ermittlungen führten zum mutmasslichen Täter. Der 30-jährige Franzose wurde am Dienstag an seinem Wohnort im Département Doubs verhaftet. DNA-Analysen hätten zur Ermittlung des mutmasslichen Täters geführt, hielt die Waadtländer Polizei fest. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf die Spitäler in der Grenzregion. Dort liess sich der in der Schweiz arbeitstätige Grenzgänger wegen einer Schnittwunde an einem Finger behandeln, wie die Untersuchungsbehörden festhielten.
Dieser bestreitet die Vorwürfe bislang, sagte ein Sprecher der Waadtländer Polizei. Gewisse Elemente der Untersuchung würden auf Prostitution hindeuten. Die Ermittlungen gehen weiter, um die genauen Umstände des Tötungsdeliktes zu klären. (SDA/rad)