Auch im Ausland soll bestraft werden
Thailand greift bei mangelnder Trauerhaltung durch

Nach dem Tod des Königs ist die Situation in Thailand angespannt: Farbige Kleider oder kontroverse Posts sollen Konsequenzen haben, verspricht die Regierung.
Publiziert: 18.10.2016 um 13:15 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:36 Uhr
In Thailand wird um König Bhumibol Adulyadej getrauert.
Foto: Sakchai Lalit

Entrüstet über teils unvorteilhafte Berichterstattung über die Familie des verstorbenen Königs Bhumibol hat die Regierung in Thailand nun hartes Durchgreifen angekündigt.

Die Regierung bitte ausländische Diplomaten um Hilfe, um Thailänder im Ausland aufzuspüren, die Majestätsbeleidigung begangen haben, sagte Justizminister Paiboon Koomchaya am Dienstag. Die Behörden zu Hause wurden aufgerufen, die sozialen Medien genau unter die Lupe zu nehmen und despektierliche Äusserungen sofort zu ahnden.

Viele Menschen empfinden schon das tragen bunter Kleidung als Majestätsbeleidigung. Thailänder bedrohen seit Tagen Landsleute, die ihrer Ansicht nach nicht gebührend um den König trauern.

Ein Mob zerrte am Dienstag einen Mann nahe Bangkok aus seinem Haus und zwang ihn, sich vor einem Porträt des Monarchen zu entschuldigen, wie Lokalmedien berichten. Er soll etwas Despektierliches in sozialen Medien gepostet haben.

Mit dem harten Durchgreifen sollen solche Übergriffe verhindert werden, sagte ein Sprecher der Militärjunta. Majestätsbeleidigung kann mit 15 Jahren Haft geahndet werden.

König Bhumibol war vergangene Woche im Alter von 88 Jahren gestorben. Er wurde tief verehrt. Praktisch das ganze Land trägt seit seinem Tod schwarz. Zehntausende warten täglich vor dem Königspalast in Bangkok, um ihm vor einem Porträt die letzte Ehre zu erweisen. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?