Gekappt werden sollen vor allem Zuschüsse zu öffentlichen Dienstleistungen. In der Hauptstadt Buenos Aires demonstrierten zehntausende Menschen gegen die Sparmassnahmen und Kreditverhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF).
Die Organisatoren der Proteste fürchten, dass die Verhandlungen zu «mehr Hunger und mehr Elend» führen, wie auf Transparenten zu lesen war. Das hoch verschuldete Argentinien steht unter grossem Druck des IWF, mit dem es nach der jüngsten Peso-Krise im April und Mai eine Kreditaufnahme verhandeln will.
Präsident Mauricio Macri verfolgt einen scharfen Sparkurs: Ziel ist es, das Haushaltsdefizit der drittgrössten lateinamerikanischen Volkswirtschaft weiter zu senken. Bei Macris Amtsantritt 2015 lag es bei sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts, 2017 bei 3,9 Prozent, für 2018 sind 2,7 Prozent anvisiert.
Die Regierung will unter anderem Zuschüsse bei Gas, Strom und Wasser sowie beim öffentlichen Nahverkehr streichen. Millionen Argentinier profitierten bislang von diesen Subventionen.
Am Donnerstag hatte Macri eine Gesetzesvorlage der Opposition mit seinem Veto gestoppt, die eine Deckelung der Verbrauchertarife vorsah. «Wir können nicht mehr damit weitermachen, mehr auszugeben, als wir haben», sagte Macri.