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Angriffe auf Tanker und Pipeline am Persischen Golf
Mit Drohnen in den Öl-Krieg

Am Persischen Golf sind Tanker und Ölpumpstationen angegriffen worden. Die Vermutung: Es waren die Iraner, die ihre Drohnen losschicken.
Publiziert: 14.05.2019 um 19:13 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2019 um 08:40 Uhr
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Die norwegische Andrea Victory wurde knapp über dem Wasser beschädigt.
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Guido Felder

Nach den gegenseitigen Drohgebärden der USA und der Iraner wird am Persischen Golf nun erstmals scharf geschossen. In Saudi-Arabien haben bewaffnete Drohnen in den Provinzen Dauadmi und Afif zwei Ölpumpstationen bombardiert, kurz zuvor hatte es Anschläge auf Öltanker vor den benachbarten Vereinigten Arabischen Emirate gegeben.

Beim Angriff auf die Pumpstationen am Dienstag im Zentrum des Landes ist eine der Anlagen im Flammen aufgegangen. Der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco hat aus Sicherheitsgründen den Betrieb der Ost-West-Pipeline eingestellt.

Iranische Medien berichten, dass es sich bei den Angreifer-Drohnen um Kampfwaffen der Huthi-Rebellen handle. Die Huthi sind eine der Bürgerkriegsparteien im Jemen, sie werden vom Iran unterstützt. 

Iran setzt auf Drohnen

In den vergangenen Jahren hat der Iran sein Drohnen-Arsenal ausgebaut, indem die Armee erbeutete westliche Fluggeräte kopierte oder eigene Modelle entwickelte. Um die Funktion im Ernstfall zu testen, liefern die Iraner den Huthi immer wieder Drohnen.

Am Sonntag hatte es vor den Vereinigten Arabischen Emirate, nahe der Strasse von Hormus, Sabotageakte gegen vier Tanker gegeben. Mindestens zwei der Schiffe weisen auf Wasserhöhe ein Loch in der Grösse zwischen 1,5 und 3 Metern auf. Von amerikanischer Seite her wird behauptet, dass Sprengsätze verwendet worden seien und die Iraner oder deren Verbündete hinter den Anschläge steckten.

Unbemannte Kampfschiffe?

Bei den angegriffenen Schiffen handelt es sich um die beiden Saudi-Tanker Amjad (330 Meter) und Al Marzoqah (244 Meter), die mit Öl Richtung USA unterwegs sind, sowie den norwegischen Tanker Andrea Victory (183 Meter) und den Emirate-Tanker A. Michel (109 Meter).

Wie genau die Löcher in die Rümpfe geschlagen wurden, ist noch nicht geklärt. Weil die Sabotage unbemerkt im stark befahrenen Gewässer ausgeführt werden konnte, gibt es eine Vermutung: Auch hier könnten Drohnen oder zumindest unbemannte Schiffe den Schlag ausgeübt haben.

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