Jeff Bezos trat am Samstag in San Diego vor 600 geladenen Gästen in San Diego auf. Seine Botschaft war typisch Bezos – und im Saal brach Jubel aus. «Es ist Zeit, zum Mond zurückzukehren», sagte der 55-Jährige. «Es ist Zeit, dort zu bleiben.»
Bezos ist einer von nur acht Personen, die in die Hall of Fame des San Diego Air and Space Museums aufgenommen wurden. Dies als Anerkennung für seine Raumfahrtfirma Blue Origin, die im Mai detaillierte Pläne für eine Mondlandesonde namens Blue Moon vorstellte.
Mit diesem und ähnlichen Gefährten ins Weltall zu reisen und dort zu leben, das ist nach Bezos' Einschätzung der einzige Weg, um den Planeten Erde noch zu retten.
Nationalpark Erde
«Ich glaube, eines Tages wird die Erde nur noch als Wohnraum und für die Leichtindustrie genutzt», sagte Bezos laut der «Times of San Diego». «Wir werden die gesamte Schwerindustrie in den Weltraum verlagern. Das ist wirklich der einzige Weg, um den Planeten zu retten.»
Bezos erklärte, er habe sein Raumfahrtunternehmen Blue Origin nicht nur gegründet, um die Umwelt zu schützen. Er wolle «die Erde irgendwann in einen Nationalpark verwandeln».
Zudem möchte er die Reise in den Weltraum für alle erschwinglich und damit zugänglich machen, um Jungunternehmer zu inspirieren. Solche Flüge sollen künftig wie das Fliegen mit einem Flugzeug sein, ohne dass die Raketen anschliessend neu zusammengebaut werden müssen.
Triebwerke des Jahrhunderts
Einfach landen, auftanken und wieder starten, das ist Bezos Vision: «Wir wollen eine dynamische Zivilisation, die weiterhin immer mehr Energie und Ressourcen verbraucht und erstaunliche Dinge baut. Dafür muss man sich in das Sonnensystem begeben.»
Um das zu erreichen, habe Blue Origin in Zusammenarbeit mit Lockheed Martin, Northrop Grumman, Draper Labs und Nasa die Blue Engine 4 entwickelt, schwärmte der Mann mit einem geschätzten Vermögen von 110 Milliarden Dollar.
Die Zukunft der Menschheit liege im Weltraum, so Bezos: «Die Enkelkinder unserer Enkelkinder sollen keinen Planeten erleben, der endlich ist.» (kes)