Als Erstes gerät die Shisha-Bar Midnight ins Visier von Tobias R.* (†43). Das Ziel ist nicht zufällig gewählt, der Rechtsterrorist weiss: Im Lokal treffen sich Menschen mit ausländischen Wurzeln. Unvermittelt eröffnet R. das Feuer. Unter den Opfern ist der Inhaber der Shisha-Bar, Sedat G.* (†30). Er wurde vom Todesschützen als Erster getötet. Dann ging dieser auf das Personal und die Gäste los. Gökhan G.* (†) , Ferhat Ü.* (†22) und der Bosnier Hamza K.* (†21) sterben dort im Kugelhagel. Sechs weitere Personen werden verletzt.
Am zweiten Tatort, einem Imbiss, setzt Tobias R. seinen Amoklauf fort. Hier unter den Opfern: Personen aus Bulgarien und Rumänien. Der Angreifer tötete während des Anschlags auch eine Schwangere (†35) mit polnischen Wurzeln. An seiner Wohnadresse erschiesst Tobias R. dann noch seine Mutter (†72) – und schliesslich sich selbst.
Besonders in der Türkei sorgt die rechtsextreme Terror-Attacke für Entsetzen. Schnell bestätigt die türkische Botschaft in Berlin, dass fünf Staatsbürger zu den Toten zählen. Auch das Aussenministerium in Ankara verurteilte den «niederträchtigen Anschlag» in Hanau (D) in einer Stellungnahme. Und ergänzte: Es sei eine «neue und schwere Auswirkung von wachsendem Rassismus und Islamfeindlichkeit». Die klare Mahnung aus Ankara an die deutschen Behörden: Es sei an der Zeit, solche Angriffe zu stoppen!
*Namen der Redaktion bekannt