Akte Weinstein wird dicker
Schauspielerin verklagt Hollywood-Mogul wegen Vergewaltigung

Die Akte Weinstein wächst stetig. Jetzt wurde der Hollywood-Mogul Harvey Weinstein von einer namentlich nicht genannte Schauspielerin wegen Vergewaltigung angezeigt.
Publiziert: 15.11.2017 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:00 Uhr
Hat eine Klage wegen Vergewaltigung am Hals: Harvey Weinstein. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/AP Invision/CHRIS PIZZELLO

Eine namentlich nicht genannte Schauspielerin hat den früheren Hollywood-Mogul Harvey Weinstein laut einem US-Medienbericht wegen Vergewaltigung verklagt. Die Frau verlangt Schadenersatz- und Entschädigungszahlungen in nicht bezifferter Höhe.

Der Filmproduzent habe sie im vergangenen Jahr in seinem Hotelzimmer im kalifornischen Beverly Hills vergewaltigt, heisst es in der Klageschrift, über die das Magazin «Variety» am Dienstag berichtete.

Hunderte Vorwürfe wegen sexuellen Übergriffen

Der Name der Schauspielerin wird in dem Dokument nicht genannt. Sie wird lediglich als «Jane Doe» bezeichnet - dies ist die bei den US-Justizbehörden übliche Bezeichnung für Frauen, die anonym bleiben sollen. Mehr als hundert Frauen haben Vorwürfe gegen Weinstein erhoben, die von sexueller Belästigung bis zu Vergewaltigung reichen.

Die jetzige Klage richtet sich sowohl gegen Weinstein selbst als auch gegen dessen frühere Firma Weinstein Company. Das Unternehmen hatte ihn Anfang Oktober nach Aufkommen der Anschuldigungen als Ko-Chef entlassen. Später zog der 65-Jährige sich dann auch aus dem Aufsichtsrat der Filmproduktionsfirma zurück.

Filmmogul hat vor Opfer masturbiert

Die Schauspielerin berichtet, dass Weinstein sie gegen Ende 2015 in sein Zimmer im «Montage Hotel» in Beverly Hills eingeladen habe, um ihre mögliche Besetzung für die Serie «Marco Polo» zu diskutieren.

Der Filmmogul habe ihr dann aber gesagt, dass er vor ihr masturbieren wolle. Er packte dieser Schilderung zufolge die Frau mit einer Hand am Handgelenk und befriedigte sich mit der anderen Hand selbst.

Im Frühjahr des folgenden Jahres sei sie dann erneut von Weinstein kontaktiert worden, der getan habe, als wäre nichts gewesen, heisst es weiter in dem Gerichtsdokument. Der Produzent habe bei ihr den Eindruck erweckt, dass sie die Rolle in «Marco Polo» bekommen habe. Er habe sie erneut in sein Zimmer im «Montage Hotel» eingeladen, um dies zu feiern.

Sexuelle Kontakte im gegenseitigen «Einvernehmen»

Während des Treffen habe sich Weinstein dann kurz zurückgezogen und sei im Bademantel zurückgekehrt, berichtet die Frau. Obwohl sie ihm gesagt habe, dass sie keinen Sex wolle, habe er sie ins Schlafzimmer gezerrt und sei dort über sie hergefallen. Sobald sie sich habe losmachen können, sei sie aus dem Zimmer geflüchtet.

Weinsteins wies auch diese neuen Vorwürfe kategorisch zurück. Der Ex-Produzent sei der Auffassung, dass all diese sexuellen Kontakte im gegenseitigen «Einvernehmen» stattgefunden hätten, sagte ein Weinstein-Vertreter laut «Variety». Der gestürzte Filmmogul hat mit Benjamin Brafman einen der bekanntesten Strafverteidiger des Landes engagiert, um sich gegen die Anschuldigungen zu wehren. (SDA/rad)

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