Taliban-Chef Mullah Omar ist tot. Das bestätigen afghanische Behördenvertreter der englischen TV-Anstalt BBC. Die Regierung berief sich auf «glaubhafte Informationen». Hasib Siddiki, Sprecher des afghanischen Geheimdienstes NDS, sagte der Nachrichtenagenur dpa: «Wir bestätigen, dass Mullah Omar nicht länger am Leben ist.»
Der Sprecher der radikal-islamischen Gruppe, Sabiullah Mudschahid, wollte die Berichte vom Mittwoch über den Tod Mullah Omars zunächst weder bestätigen noch dementieren, kündigte aber eine Stellungnahme an. Frühere Todesmeldungen hatten die Taliban wiederholt bestritten.
US-Regierungssprecher Eric Schultz stufte die Berichte als glaubwürdig ein. Warum die amerikanischen Geheimdienste offenbar nicht von dem Tod wussten, erläuterte er nicht.
Noch im Mai hatte die Extremisten-Organisation ein Ableben ihre Führers bestritten und eine Kurzbiographie von Omar veröffentlicht.
Omar, der sich während der Herrschaft der Taliban als Amir ul Momenin («Fürst der Gläubigen») bezeichnete, wurde seit dem Sturz der Taliban im Herbst 2001 im Zuge des US-geführten Einmarschs in Afghanistan in der Öffentlichkeit nicht mehr gesehen. Die USA hatten auf seinen Kopf eine Prämie von zehn Millionen Dollar ausgesetzt.
Es wurde vermutet, dass er die afghanischen Aufständischen von einem Versteck in Pakistan aus steuerte.
Mullah Omar hatte die Taliban während des Chaos Anfang der 90er Jahre im Süden Afghanistans aus Studenten aus Koranschulen gegründet, um örtlichen Kriegsherren entgegenzutreten. (SDA)