Für Weinstein kanns richtig teuer werden
Versicherungen wollen Anwaltskosten nicht tragen

Der nach Vorwürfen sexueller Übergriffe gestürzte einstige Hollywood-Produzent Harvey Weinstein liegt wegen stetig wachsender Anwaltsrechnungen im Streit mit Versicherungen. Diese weigern sich, für seine Verteidigung finanziell aufzukommen.
Publiziert: 30.07.2018 um 00:55 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:10 Uhr
Harvey Weinsteins Haftpflichtversicherungen wollen nicht für die Anwaltskosten des gefallenen Hollywood-Produzenten aufkommen. Er sieht sich mit mehreren Klagen wegen sexueller Übergriffe konfrontiert. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP Pool The Daily News/JEFFERSON SIEGEL

Der nach Vorwürfen sexueller Übergriffe gestürzte einstige Hollywood-Produzent Harvey Weinstein liegt wegen stetig wachsender Anwaltsrechnungen im Streit mit Versicherungen. Diese weigern sich, für seine Verteidigung finanziell aufzukommen.

Der Versicherungskonzern Chubb und andere, die für Weinstein und seine Produktionsfirma Haftpflichtpolicen ausgestellt hatten, machen vor Gericht geltend, dass die Klauseln Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens ausdrücklich nicht abdeckten. Sie sprachen von «vorsätzlich schädlichen Akten».

Unfairerweise auf Seite der Frauen geschlagen

Weinsteins Anwälte halten dagegen, die Versicherer müssten für seine Verteidigung zahlen. Sie hätten sich aber unfairerweise auf die Seite von Frauen geschlagen, die zahlreiche Klagen wegen sexueller Nötigung gegen ihn eingereicht haben, und versuchten, sich ihrer Zahlungspflicht zu entziehen. Weinstein und seine Firma hätten den Versicherern in den vergangenen 25 Jahren ein Vermögen gezahlt. Der 66-Jährige hat Gegenklage gegen Chubb und ihre Zweigfirmen eingereicht, er wirft ihnen Vertragsbruch vor.

Seine Anwälte fordern, dass die zivilrechtlichen Verfahren ruhen, bis die strafrechtliche Frage geklärt ist. Nach Zählung der Versicherungen wurden allein seit vergangenem Jahr 18 Klagen gegen Weinstein und seine frühere Firma eingereicht. Über die Kosten ist nichts bekannt.

Beginn von #metoo

Mehr als 75 Frauen - darunter viele Schauspielerinnen und Models - werfen Weinstein Fehlverhalten vor. Weinstein bestreitet alle Anschuldigungen. Die Fälle haben die MeToo-Bewegung entfacht, in deren Zuge zahlreiche Frauen mit ihrer Leidensgeschichte über Übergriffe durch teils prominente Männer an die Öffentlichkeit gegangen sind. (SDA)

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