Am Donnerstag ist auf der hawaiianischen Insel Kauai ein Helikopter mit sieben Menschen an Bord abgestürzt. Nun herrscht traurige Gewissheit: Alle Insassen sind tot. Das teilte die lokale Polizei mit.
Unter den Opfern ist eine vierköpfige Familie aus der Schweiz. Es handelt sich laut Angaben der Behörden um eine 50-jährige Frau, einen 49 Jahre alten Mann sowie zwei Mädchen im Alter von 13 und 10 Jahren.
Die Familie kommt aus dem Kanton Aargau, berichtet Radio Argovia. Genauer: aus Schinznach-Bad. Das bestätigt Vizeammann Jürg Meyer auf Anfrage der «Aargauer Zeitung». «Die Verwandten, Freunde und Bekannten sind erschüttert und sprachlos», sagt er. Die Trauer und Betroffenheit seien riesig.
Gemeinde regelt Betreuung der Schulkollegen
Die Gemeinde habe erste Massnahmen ergriffen. «Zudem müssen wir mit der Schulleitung und den Lehrpersonen absprechen, wie die Betreuung der Schulklassen der beiden Mädchen ablaufen soll», sagt Meyer der Zeitung. Viele Schüler hätten bereits über Social Media vom Tod der Familie erfahren.
Mit den Hinterbliebenen sei man im Austausch. Wann die Überführung stattfindet, sei noch unklar.
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Das Schweizer Aussendepartement (EDA) bestätigt auf Anfrage von BLICK, dass laut der Passagierliste vier Schweizer ums Leben gekommen sind. «Es werden Abklärungen getroffen. Die US-Behörden sind dabei, die Opfer formell zu identifizieren», sagt EDA-Sprecher Pierre-Alain Eltschinger zu BLICK. Das Schweizer Konsulat in San Francisco stehe in engem Kontakt mit den lokalen Behörden.
Ebenfalls kamen der Pilot Paul Matero (†69) kamen und zwei US-Amerikanerinnen – Amy Gannon (†47) und ihre Tochter Jocelyn (†13) – ums Leben.
«Wenn hier jemand abstürzt, ist er verloren»
Für viele Schweizer ist Kauai ein beliebtes Reiseziel. Auch die 20-jährige Janina aus dem Kanton Thurgau war im April 2019 mit einem Helikopter unterwegs. Allerdings nicht ganz ohne Bedenken: Der Pilot flog nahe an den Klippen. «Ich dachte mir im Helikopter, wenn hier jemand abstürzt, ist er verloren inmitten dieser vielen Bäume», sagt sie zu BLICK.
Marianne Maritz (54) aus dem Baselbiet sass im Juli ebenfalls in einem der Helikopter – mit ihrem Mann (56) und ihren gemeinsamen Söhnen (17 und 19). Aber: «Wenn ich gewusst hätte, dass diese nicht sicher sind, wäre ich wohl nicht eingestiegen.»
Andere BLICK-Leser bezeichnen die Tour wiederum als eines der schönsten Erlebnisse ihres Lebens.
«Wir trauern mit den Familienangehörigen»
Die Unglücksmaschine des Unternehmens Safari Helicopters wurde am Donnerstagabend vom Besitzer als vermisst gemeldet, nachdem diese nicht zur vereinbarten Uhrzeit von einem Rundflug zurückgekehrt war. Später stellte sich heraus, dass der Helikopter in einem bergigen und schwer zugänglichen Gebiet abgestürzt war.
Unglückspilot Paul Matero sei laut Preston Myers, dem Chef des Helikopter-Unternehmens, sehr erfahren gewesen. Bei Safari Helicopters sei man ob des Unglücks tief betroffen. «Ich frage mich immer wieder, was wir hätten besser machen können», sagt Myers. «Wir trauern mit den Familienangehörigen von denen, die beim tragischen Unfall ums Leben gekommen sind», so Myers weiter.
Pilot hatte zwölf Jahre Flug-Erfahrung
Seit zwölf Jahren sei er Touren um die Insel geflogen. Die Unglücksursache bleibt unklar. «Wir wissen nicht, was da oben passiert ist», sagt Myers. «Als wir nichts von ihm hörten, dachten wir, dass er gelandet sei, um das Wetter auszusitzen.» Dieses Vorgehen sei Teil der Pilotenausbildung. «Niemals bei schlechtem Wetter fliegen», das sei es auch gewesen, was Paul Matero anderen Piloten gelehrt habe.
Der Unglückshelikopter sei erst in der vergangenen Woche gewartet worden. Laut Materos Frau wurde der 69-Jährige wohl vom Wetter überrascht. Der Bergungseinsatz an dem Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Küstenwache beteiligt waren, wurde wegen Nebel und schlechter Sicht erschwert.
Laut Myers ist für den kommenden Donnerstag, 2. Januar 2020, eine Gedenkfeier geplant. Safari Helicopters hat den Flugbetrieb vorerst ausgesetzt.
«Unschuldige zahlen mit ihrem Leben»
Der demokratische US-Abgeordnete Ed Case aus Hawaii schreibt am Freitag in einer Mitteilung, dass mehr getan werden müsse, um die Tour und die Kleinflugzeugindustrie zu regulieren und die Sicherheit zu verbessern. «Der Betrieb von Tourenhubschraubern und Kleinflugzeugen ist nicht sicher, und Unschuldige zahlen dafür mit ihrem Leben», so Case.
Im September stellte Case einen Gesetzentwurf vor, in dem die Piloten von Rundflügen aufgefordert werden, sich aufs Fliegen zu konzentrieren und nicht auch Reiseleiter zu spielen. Zudem soll eingeschränkt werden, wo und wie tief sie fliegen können.
Kauai ist die älteste der acht Hawaii-Inseln. Die eindrucksvolle Landschaft diente für einige Filme als Kulisse. Beispielsweise wurde dort die «Jurassic Park»-Reihe grösstenteils gedreht. Auch die Bilder von «King Kong» (1976) stammen aus Kauai. (szm/rad)