Eisbären terrorisieren russische Insel
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Sie dringen in Häuser ein:Eisbären terrorisieren russische Insel

50 hungrige Tiere plündern russisches Dorf – Experte erklärt
«Für Eisbären sind wir vor allem eines – Nahrung!»

Alexei Kokorin ist Leiter des russischen WWF-Klimaprogramms. Der Wissenschaftler warnt die Bewohner der Inselgruppe Nowaja Semlja angesichts der Eisbären, die sich im Siedlungsgebiet ausbreiten. Aber: Abschuss verboten!
Publiziert: 11.02.2019 um 12:56 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2019 um 16:12 Uhr
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Hallo, ist jemand zu Hause? Ein Instagram-User postete dieses Foto eines neugierigen Eisbären.
Foto: Instagram/zVg

Eisbären-Alarm in der Ortschaft Beluschja Guba in Russland! Über 50 Tiere tummeln sich dort im Siedlungsgebiet, plündern Haushaltsabfälle und versetzen die Bewohner in Angst und Schrecken. Auch einige Menschen seien bereits angegriffen worden. 

Der Leiter des russischen WWF-Klimaprogramms, Alexei Kokorin, warnt vor dieser Entwicklung: Für Eisbären seien Menschen nichts anderes als «zweibeinige Robben». Wenn ein Eisbär so eine «seltsame zweibeinige Robbe sieht, ist das für ihn vor allem eines – Nahrung», sagt Kokorin dem Radiosender Govorit Moskva.

Wie kein anderes in Russland lebendes Tier würden Eisbären gezielt Menschen jagen, sagt der Klimatologe. Die Tiere, die sich derzeit im Siedlungsgebiet von Beluschja Guba herumtrieben, seien Männchen. Die Weibchen würden derzeit mit den Jungen in ihren Höhlen schlafen.

Wissenschaftler machen Eisschmelze verantwortlich

Kokorin macht den Klimawandel für die Völkerwanderung der Eisbären verantwortlich. Die Tiere würden durch das Schmelzen des arktischen Eises zunehmend nach Süden gedrängt. Dort suchen sie an Land nach Nahrung.

In Beluschja Guba wurde der Notstand ausgerufen. Laut den Behörden kam es bereits zu Angriffen auf Menschen. Der Gouverneur der Region wird von der russischen Nachrichtenagentur Tass mit den Worten zitiert: «Die Menschen haben Angst. Sie haben Angst, ihr Zuhause zu verlassen. Eltern haben Angst, ihre Kinder in die Schule oder in den Kindergarten gehen zu lassen.»

Erschiessen dürfen die Bewohner die Eisbären nicht. Denn es handelt sich um eine geschützte Tierart. Die russische Naturschutz-Behörde hat nun ein Team von Spezialisten auf die Inselgruppe in der Arktis geschickt, um die Eisbären zu betäuben und in ein von Siedlungen entferntes Gebiet zu bringen. (noo)

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Trotz Energiewende werden die Welt-Klimaziele deutlich verfehlt. (Symbolbild)
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KEYSTONE/AP/FRANK AUGSTEIN

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