Ein Zug der SBB Deutschland («Seehas») ist auf der Bahnstrecke im Bodenseegebiet bei Konstanz in der Nacht auf Mittwoch in eine Schafherde gerast. Beim Crash starben 49 Tiere.
Der Grossteil der Gesamtherde von 450 Tieren verliess das mittels Elektrozaun gesicherte Weidegelände und kletterte einen vier Meter hohen Bahndamm zu den Gleisen hoch.
Der Schäfer Michael Thonnet weiss nicht, wie das passieren konnte. «Erst gestern Abend habe ich eine neue Batterie an den Zaun angeschlossen», sagt er zum «Südkurier». Am Morgen sei die Batterie allerdings abgehängt gewesen und der Stromkreis in der Nacht demnach unterbrochen. War es Sabotage?
Warum die Tiere zu den Gleisen gerannt sind, ist dem Schäfer ebenfalls unklar. «Normalerweise laufen sie wie automatisch Richtung heimischem Stall», sagt er.
Zug erfasst Herde trotz Vollbremsung
Der Zug, der um 4.40 Uhr von Singen nach Engen unterwegs war, konnte trotz Vollbremsung nicht mehr rechtzeitig anhalten und erfasste die Herde. Die Polizei sucht nun Zeugen.
Thonnet kümmerte sich um die toten Tiere. «Es war nicht einfach», sagt er. Wegen des Unfalls fehlen ihm nun bis zu 10'000 Euro an Einnahmen.
Der Lokführer und vier Passagiere der Regionalbahn hatten mehr Glück als die Schafe und blieben unverletzt. Sie konnten mit dem Zug einige Zeit später bis zur Endstation nach Engen fahren. Die Bahnstrecke war mehrere Stunden lang gesperrt, ein Bahnersatz wurde eingerichtet. An der Lok entstand Sachschaden. (SDA/man)