Auch Fotograf trauert um Raduner-Areal in Horn TG
Brandheiss wars hier schon immer

Das ehemalige Fabrikgelände wurde nicht nur von Brocki-Besitzer geschätzt. Das Raduner-Areal war auch ein beliebter Ort für erotische Shootings.
Publiziert: 04.08.2015 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:38 Uhr
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Das Raduner-Areal war unter Fotografen beliebt und bekannt. Auch Dani Fehr schätzte den morbiden Charme.
Foto: ZVG
Von Céline Krapf

Trümmer, trauernde Trödler und heisse Fotos nackter Schönheiten: Viel mehr bleibt vom Raduner-Areal in Horn TG nach dem Grossbrand nicht ­übrig.

Nicht nur Brocki-Besitzer schätzten das ehemalige Fabrik­gelände als Lagerplatz. Bei Fotografen waren die leeren Hallen als Hintergrund heiss begehrt.

«Das Areal war weltberühmt», sagt Akt-Fotograf Dani Fehr (45). «Wenn man es betrat, war es, als tauche man in eine andere Welt ein.»

Tausende Bilder schoss er hier. Einige schafften es in berühmte Magazine wie «Penthouse» oder «Stern». Fehr sagt: «Mich traf es enorm, als ich vom Brand hörte. Die mystische Stimmung hier war einzigartig.»

Die Flammen erstickten den Zauber. 200 Feuerwehrleute und drei Armee-Helikop­ter bekämpften am Montag das Feuer. 30 Mann überwachten die Ruine in der Nacht auf gestern: Prompt flackerte um 6.30 Uhr wieder ein Feuer auf. Die Brocki-Schätze von Max Niederer (52) ­liegen in Schutt und Asche, sein Gwunderland ist zerstört.

Er ist ­sicher: «Es war Brandstiftung.» Denn: Seit Jahren tobt ein Rechtsstreit um das Areal. Die Kantons­polizei hält auch einen Elektrodefekt oder ein Unglück, etwa wegen einer 1.-August-Rakete, für möglich. Sie sucht Zeugen.

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