Den Vorgang konnten sie mit Teleskopen der Europäischen Südsternwarte (ESO), die ihren Hauptsitz in Garching bei München hat, beobachten.
«Die Vorstellung, dass ein Schwarzes Loch einen nahen Stern ansaugt, klingt wie Science Fiction», sagte Matt Nicholl von der Universität Birmingham, Erstautor der im Fachmagazin «Monthly Notices of the Royal Astronomical Society» erschienenen Studie.
Genau das passiert aber bei einem sogenannten «Tidal Disruption Event": Wenn ein Stern zu nahe an ein supermassereiches Schwarzes Loch herankommt, wird er von der extremen Anziehungskraft angesaugt. Dabei können lange Fäden aus Materie entstehen, die der «Spaghettifizierung» ihren kuriosen Namen geben. Werden diese Sternstränge in das Schwarze Loch gesaugt, entsteht ein Lichtblitz.
Das Phänomen zu untersuchen, war Astronomen bislang schwergefallen, weil Staub und Trümmer die Lichtblitze oft verdeckt hatten. Weil die Forscher nun aber schon kurz nach dem Zerreissen des Sterns den Lichtblitz erfassen konnten, war die Leuchtkraft zunächst noch stark. Im Verlauf von etwa sechs Monaten verblasste sie dann.
Die Untersuchungen liessen vermuten, dass der Stern etwa die Masse unserer Sonne habe, während das Schwarze Loch über eine Million Mal massereicher sei, sagte Nicholl. Die Forschungsgruppe hofft, dass ihre Entdeckung Wissenschaftlern künftig bei der Erforschung von Schwarzen Löchern und dem Verhalten von Materie in ihrer Umgebung helfen kann.
(SDA)