Der vor fünf Jahren aufgespürte Planet umkreist seinen Heimatstern so eng, dass dessen Schwerkraft ihn fast zerreisst - und seine Form an einen American Football erinnert. Die Nähe zu seinem Muttergestirn macht ihn zudem höllisch heiss: 2500 bis 3000 Grad beträgt die Temperatur des Exoplaneten, auf dem ein Jahr nur zwei Tage dauert.
Bereits letztes Jahr entdeckten Wissenschaftler gasförmiges Eisen und Magnesium hoch über der Atmosphäre des Planeten. Ebenfalls wurde Vanadium- und Chrom bereits aufgespürt. Zusätzlich wiesen die Genfer und Berner Forschenden nun gasförmiges Kalzium und Natrium nach. Die Entdeckung, die sie im Fachmagazin «Astronomy & Astrophysics» publizierten, gelang ihnen mit Daten des HARPS-Spektrograf auf dem 3,6-Meter-Teleskop im chilenischen La Silla.
«Nachdem wir jahrelang katalogisiert haben, was es da draussen gibt, nehmen wir nun nicht mehr nur Messungen vor, sondern wir beginnen wirklich zu verstehen, was die Daten der Instrumente uns zeigen», sagte der Erstautor Jens Hoeijmakers gemäss einer Mitteilung der Uni Bern vom Donnerstag.
Die Planetenforscher hoffen, dass sich mit grösseren und empfindlicheren Teleskopen und Spektrografen künftig auch kleinere und kühlere Gesteinsplaneten auskundschaften lassen. Ihr Ziel: Signaturen von Wasser, Sauerstoff und Methan zu finden, die auf Leben hinweisen.
https://doi.org/10.1051/0004-6361/202038365
(SDA)