Das VBS werde dem Bundesrat daher bis Ende 2020 eine Anpassung des Sachplans Militär beantragen, teilte das Departement am Donnerstag mit. Bei der Umsetzung der Lärmschutz-Verordnung habe sich erwiesen, dass der Schiessplatz Glaubenberg eine Entlastung für andere Waffen- und Schiessplätze sein könne.
2013 hatte die Armee bekannt gegeben, aus Spargründen den Schiessplatz Glaubenberg mit dem dazugehörigen Truppenlager mit 710 Plätzen schliessen zu wollen. Gemäss dem damaligen Stationierungskonzept war die Aufgabe des Schiessplatzes auf Mitte 2020 vorgesehen.
Die Obwaldner Regierung kritisierte den Entscheid und kämpfte für den Erhalt des Schiessplatzes. Eine Schliessung hätte für den Kanton, die Gemeinde Sarnen und das lokale Gewerbe erhebliche Konsequenzen, mahnte sie damals.
Entsprechend erfreut zeigte sich die Regierung nun über den Entscheid. Nach der Ankündigung der Schliessung habe man nach einer neuen Nutzung gesucht, sagte Regierungsrat Christoph Amstad (CVP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das sei aber wegen des Moorschutzes schwierig gewesen.
Zuletzt habe man wieder auf eine militärische Nutzung gesetzt. Dies, nachdem von der Armee Signale kamen, wonach sie an einem Weiterbetrieb interessiert sei, weil sie auf dem Glaubenberg etwa bestimmte Schiessübungen durchführen könne, für die ihr anderswo die Möglichkeiten fehlten.
Mit dem jüngsten Entscheid des VBS soll der Schiessplatz Glaubenberg und auch die dazugehörige Infrastruktur auf dem ehemaligen Zeughausareal in Sarnen bestehen bleiben und weiterhin militärisch genutzt werden. Die militärische Nutzung soll wie bisher im Einklang mit dem Schutz der Moorbiotope und der Moorlandschaft erfolgen.
Das VBS werde im nächsten Jahr sein Programm «Natur, Landschaft, Armee» auch auf dem Schiessplatz Glaubenberg vollständig implementieren. Dabei werde man vertieft betrachten, welche Teile des Schiessplatzes trotz dem Rückkommen nicht mehr genutzt werden.
Keinen Einfluss hat der Entscheid der Weiternutzung laut Regierungsrat Amstad auf die Zukunft des Asylzentrums auf dem Glaubenberg. Dessen Betrieb wurde bis Mitte 2022 verlängert, aus Moorschutzgründen soll es aber nicht Bundesasylzentrum der Zentralschweiz werden. Dieses ist trotz Widerstand in Schwyz vorgesehen.
(SDA)