Das Exemplar, auf das der Arbeiter bereits am vergangenen Dienstag gestossen war, sei der bis anhin grösste und am besten erhaltene Stosszahn aus dieser Kiesgrube, teilte die Luzerner Kantonsarchäologie am Donnerstag mit. Der Zahn gehöre mit 80'000 Jahren Alter zu den ältesten Mammutfunden der Schweiz.
Der Stosszahn wurde von einem Maschinisten der Kiesgrube entdeckt. Er sei ein «bemerkenswert dickes Exemplar», teilte die Kantonsarchäologie mit. Die ursprüngliche Länge dürfte deutlich über drei Meter betragen haben.
Der Zahn, der beim Kiesabbau beschädigt worden war, wird nun vorsichtig geborgen. Diese Arbeiten dürften noch bis nächsten Dienstag dauern. Dann wird er in einem Speziallabor konserviert. Ohne diese Massnahme würde er rasch zerfallen, teilte die Kantonsarchäologie mit.
Das Alter des Stosszahns ist bekannt, weil die Kiesschicht bereits bei einer früheren Untersuchung datiert worden war. Vor 80'000 Jahren war Eiszeit, aber es herrschte eine eher milde Phase. Der Reussgletscher hatte sich in die Alpen zurückgezogen. In der Schweiz lebten damals die Neandertaler. Der moderne Mensch wanderte erst 40'000 Jahre später in das Gebiet ein.
Im Luzerner Seetal kamen bislang in Ballwil, Eschenbach und Hochdorf Funde von Mammutüberresten zutage. Gemäss Angaben der Forscher waren die Tiere wohl im Vorfeld des vorrückenden Reussgletschers verendet, vom Schmelzwasserfluss des Gletschers mitgerissen und im kiesigen Flussbett abgelagert worden. Die Überreste wurden später alle bei Abbauarbeiten im unteren Bereich der Kiesschicht geborgen.
(SDA)