Angola Grossbritannien
Prinz Harry: Waffenhersteller sollen bei Minenräumung helfen

Prinz Harry nimmt den Stab seiner verstorbenen Mutter in Angola auf. Ihr Kampf gegen Landminen sei noch nicht beendet, sagt er.
Publiziert: 27.09.2019 um 22:12 Uhr

Mit einer blauen Splitterschutzweste bekleidet hat der britische Prinz Harry am Freitag in Angola symbolisch eine Sprengmine gezündet und zerstört. Nahe einem Camp des britischen Halo Trusts bei dem Ort Dirico stellte er den Zündkreis her.

In sicherer Entfernung explodierte der Sprengkörper in der Savannenlandschaft, ohne Schaden anzurichten. Mit Blick auf das Ziel, Angola bis 2025 minenfrei zu bekommen, forderte er später in Huambo vor laufenden TV-Kameras: «Ich rufe alle die Länder auf, deren Namen auf diesen Waffen stehen, die aber nicht beim Wegräumen geholfen haben, sich zur Hilfe zu verpflichten, damit wir unser gemeinsames Ziel erreichen.»

Am fünften Tag seiner Afrikareise wandelte Harry dort direkt auf den Spuren seiner bei einem Autounfall getöteten Mutter Diana (1961-1997). Es sei sehr emotional gewesen, sagte er später. Seine Mutter hätte sich wahrscheinlich gewundert, dass auch 22 Jahre später noch mehr als 1000 Minenfelder zu räumen sind, meinte er. Diese tückischen Waffen gehörten der Geschichte an, meinte er.

Zu Ehren seiner toten Mutter wurde die orthopädische Klinik für verstümmelte Minenopfer in Huamabo nach ihr benannt. Prinzessin Diana hatte sie vor 22 Jahren ebenfalls besucht. Ihr Sohn traf dort nun mehrere der Patienten, mit denen sie einst gesprochen hatte.

Prinzessin Diana war 1997 durch ein geräumtes Minenfeld in der Stadt Humabo gegangen, die im angolanischen Bürgerkrieg heftig umkämpft war. Die Fotos, mit denen sie Unterstützung für die Minenräumer des Halo Trusts demonstrierte, waren damals um die Welt gegangen.

Obwohl allein der Trust mehr als 100'000 Relikte des jahrzehntelangen blutigen Konflikts in dem afrikanischen Land zerstört hat, gibt es noch immer mehr als 1000 Minenfelder, die die Bevölkerung bedrohen.

Harry und seine Ehefrau Meghan sind sich seit Montag mit ihrem kleinen Sohn Archie auf einer zehntägigen Afrikareise, die in der südafrikanischen Touristenmetropole Kapstadt begonnen hat. Harry war nach dem Auftakt in Kapstadt dann allein nach Botsuana und schliesslich nach Angola geflogen, während der Rest seiner kleinen Familie in Südafrika geblieben war.

(SDA)

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