Erst im Dezember feierte «Jiamener», ein All-you-can-eat-Restaurant in der chinesischen Provinz Chengdu, seine Eröffnung. Nach nur sechs Monaten müssen die Inhaber nun schliessen. Ein zu lukratives Angebot ist ihnen um die Ohren geflogen.
Um die Konkurrenz auszustechen und einen Stammkundenkreis aufzubauen, hatte das Lokal ihren Gästen seit Anfang Juni ermöglicht, für 120 Yuan (umgerechnet 18 Schweizer Franken) so viel zu essen, wie sie nur möchten. Und das taten sie. Wie «South China Morning Post» berichtet, sollen täglich bis zu 500 Gästen ins Restaurant gekommen sein. Einige stellten sich sogar schon um acht Uhr morgens an.
Für die Mitarbeiter hiess das, Arbeiten bis zum Umfallen. «Ich habe in dieser Zeit vielleicht zwei bis drei Stunden pro Nacht geschlafen», wird eine Inhaberin zitiert. Auch das Budget litt unter dem Angebot. Rund 76'000 Franken Schulden sollen sich angehäuft haben.
Immerhin sind sie sich ihrer Schuld bewusst. «Die aufdringlichen Kunden waren zweitrangig. Das Hauptproblem war unser schlechtes Management», räumt ein anderer Inhaber ein.