Es war ein harter Aufstieg zur Dunantspitze. Roland Roos (44) musste gegen Schnee, eisige Temperaturen und Biswinde kämpfen. Alles für die Kunst.
«Es war so extrem kalt, dass die Kameras nicht mehr funktionierten. Nur ein einziges Bild hat überlebt», sagt der Zürcher zu BLICK. Der Aktionskünstler und seine zwei Kollegen waren zwar auf solche winterlichen Verhältnisse vorbereitet – die Technik aber nicht.
Im Gegensatz zum ersten Aufstieg im September lag jede Menge Schnee. «Es war eine wahre Ski-Tortur», so Roos. Trotzdem ist der Künstler froh: Der Tafeltausch hat geklappt.
Vor sieben Monaten machte Roos mit seiner Protestaktion Schlagzeilen
Vor sieben Monaten war der Künstler für seine spektakuläre Protestaktion schon einmal auf den 4632 Meter hohen Berg gestiegen. Er montierte die Tafel der Dunantspitze ab und taufte sie in Ostspitze um – der ursprüngliche Gipfelname. Der damalige Bundesrat Didier Burkhalter (58) hatte im Jahr 2014 die Spitze zu Ehren des Schweizer Humanisten Henry Dunant (†82) umbenennen lassen. Den Namen von Dunant trug der Gipfel für Roos zu Unrecht. Denn zur gleichen Zeit diskutierte die Schweizer Politik darüber, Waffen in Bürgerkriegsländer zu exportieren.
Der Tafelklau sorgte für einen Eklat. Die Aktion kostete Roos fast eine Kunstprämie von 24'000 Franken, die Gemeinde Zermatt VS zeigte ihn sogar an. «Die Anzeige haben wir inzwischen zurückgezogen. Ich bin einfach nur froh, dass die Gedenktafel wieder zurück ist», so die Zermatter Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser.
Mittlerweile liegt die falsche Tafel bei Roos zu Hause – aber nicht für immer: «Irgendwann möchte ich sie auf jeden Fall in einer Ausstellung präsentieren.»